Seit Montag leert die Firma Alba statt der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein die graue Tonne, Papier- und Biotonne. Am Mittwoch zogen der neue Entsorger und die Stadt für die ersten Abfuhren eine positive Bilanz. Die Stadt räumt aber wetterbedingte Verzögerungen beim Behältertausch ein. Allein im beauftragten Callcenter wurden 6000 Anrufe mit Bürgerfragen registriert.

Kritik gibt's reichlich: "Laut Müllkalender sollte der Müll in Wevelinghoven am 4. Januar abgeholt werden. Am 5. ist dies immer noch nicht passiert", berichtete Mittwochmorgen Janine Warnke. Am Dienstag habe sie am Kundenservice-Telefon "immerhin noch einige unverschämte Antworten" bekommen, "heute geht niemand mehr ans Telefon", sagte sie.

Ein anderes Problem hat Brigitte Sokolowski in Noithausen: Sie hat "als einzige Bewohnerin eines Vierfamilienhauses keine Tonne der Firma Alba erhalten" —— trotz mehrer Anrufe. Da hilft es auch nicht, dass die alten EGN-Tonnen noch nicht abgeholt wurden: Die werden nicht mehr geleert. "Ich werde meine Mülltüten an die Straße stellen", so Sokolowski. "Neue Tonnen haben wir nicht bekommen", schildert auch Anke Leo aus Busch. Nun "häuft sich ein Riesenberg Müll im Vorgarten. Wir sind ein Fünf-Personen-Haushalt. Da kommt einiges an Müll zusammen." Ein weiteres Problem: Die alten Tonnen standen am Mittwoch noch auf dem schmalen Gehweg. "Am Montag werden meine Kinder wieder mit dem Schulbus abgeholt. Dann benötigen wir den Platz, um unseren Sohn im Rollstuhl zum Bus zu fahren."

Sperrgut meldete Hubert Geritan aus Frimmersdorf am Montag an, bis Mittwochmorgen habe er "keine Rückmeldung per E-Mail" erhalten — und unter der Service-Nummer keine Verbindung: "Bei der EGN war das kein Problem. Ich weiß jetzt, warum Alba billiger ist." Laut dem Neukirchener CDU-Ratsherrn Wolfgang Latzel "scheint die Abfuhr reibungslos zu laufen". Kritik übt er am neuen Abfallkalender: "So etwas Unübersichtliches habe ich lange nicht gesehen. Wer hat sich diesen Unsinn einfallen lassen?"