Wald ist in schlechtem Zustand Stadt lehnt jährlichen Bericht über Baumschäden ab

Grevenbroich · Die Bäume in Grevenbroich haben stark unter der Trockenheit gelitten. Die Stadt sucht nach Lösungen.

Der von den Grünen geforderte jährliche Baumschadensbericht wird von der Verwaltung nicht umgesetzt. Das geht aus einer Vorlage für den Ausschuss für Landschaftspflege und Umwelt hervor, der am 19. März tagt. In dem Schreiben legt die Verwaltung auch die Gründe für den Verzicht offen.

„Ein jährlicher Baumschadensbericht ist aufgrund der Gemengenlage für den Stadtwald nicht zu leisten“, heißt es von der Stadt. „Die Schäden treten in unterschiedlichen, zum Teil kleinörtlichen Bereichen und an unterschiedlichen Baumarten auf.“ Die Ursache für die vielen kranken Bäume im Stadtgebiet sei die Trockenheit der vergangenen zwei bis drei Jahre, die für die durch Erkrankungen vorgeschädigten Bäume wie Esche oder Ahorn zum großen Problem werden. Zudem seien erstmalig über 100 Jahre alte Bäume in 2019 vertrocknet. Daraus schließt die Stadt, dass die unteren Bodenschichten nicht mehr genug Wasser führen.

Die Verwaltung spricht sogar davon, dass die Wurzeln eines Großteils der geschädigten Bäume komplett verfault sind. Deshalb seien sie bereits für leichten Wind anfällig. Das betreffe allerdings ausdrücklich nicht den gesamten Stadtwald. „Entstandene Schäden sind nicht auszugleichen, da hohe Bäume nicht durch kleine Forstkulturen zu ersetzen sind“, heißt es in der Vorlage.

Um die Bäume in Zukunft besser zu schützen, sollen Waldflächen großzügig und über einen Zeitraum von mehreren Monaten gegossen werden. Bürger sollen zudem Patenschaften von Bäumen und Grünflächen übernehmen können. Der Ausschuss hatte bereits im November 2019 beschlossen, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Stadtbetrieben solche Patenschaften ermöglichen soll. Baumpatenschaften, bei denen Bürger Stadtbäume auf freiwilliger Basis pflegen, ist auch eine Forderung der Grünen.

(jlu)
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