Grevenbroich Verwirrspiel um Elsener Hausnummern

Grevenbroich · Im Grönland-Gebiet gibt es an der Von-Droste-Straße seit rund 20 Jahren ein Hausnummern-Chaos. Durch eine Trennung der Straße machen sich Taxifahrer, Rettungsdienste oder Pizza-Lieferanten oft minutenlang auf die Suche.

Für Rettungsdienste, Postboten oder Taxifahrer ist es ein anstrengendes Suchspiel. An der VonDroste-Straße in Elsen sorgt auch noch nach Jahren ein kompliziertes Hausnummern-System für Verwirrung. Da der erste Teil der Straße bis zur Hausnummer 15 vom Rest der Straße durch Poller getrennt ist, verfahren sich etliche in dem Gebiet. Die Anwohner haben sich bereits auf das Chaos eingestellt. "Ich sage bei allen Bestellungen oder beim Besuch von Freunden immer dazu, über welche Straßen sie anfahren müssen. Mit einem Navigations-System hat man hier keine Chance", schildert Anwohnerin Silke Röcher-Hoffmann (49).

Die Hausnummern 1 und 2 existieren gar nicht. Bis zur Hausnummer 15 gibt es nur ungerade Nummern. Nach der Trennung der Straße durch Absperrpoller wechseln sich die Hausnummern zwischen ungerade und gerade ab. Das Problem dort: Die Eingänge der Häuser sind teils im vorderen, im hinteren Teil oder an den Seiten der Häuser. "Dort geht das Suchspiel erst richtig los", sagt die Anwohnerin der "Problem-Straße".

Doch eine kalte Pizza oder verspätete Post sind für Anwohner an der Von-Droste-Straße das geringste Problem. "Ich habe selbst schon erlebt, dass sich auch Rettungsfahrzeuge hier verfahren haben. Zum Glück war der Notfall damals nicht lebensbedrohlich", sagt Röcher-Hoffmann, Pfarrerin in Eller.

Nach Auskunft des Rhein-Kreises, der Träger des Rettungsdienstes ist, sind das aber Einzelfälle. "Die Rettungswagen in Grevenbroich wurden mit Plänen ausgestattet. Dort sind die Anfahrtsmöglichkeiten zu den Häusern aufgelistet. Sollte dies nicht funktionieren, werden die Fahrzeuge durch die Kreisleitstelle eingewiesen", sagt Pressesprecher Harald Vieten.

Doch nicht nur der Rettungsdienst hat mit der verwirrenden Anordnung der Hausnummern zu kämpfen. Funkerin Brigitte Detlefsen von der Grevenbroicher Taxizentrale steht der Schweiß auf der Stirn, wenn Taxen ins Grönland-Gebiet entsendet werden müssen. "Viele Fahrer brauchen genaue Anweisungen. Wir haben eine Liste mit den Zufahrtsstraßen zu den einzelnen Hausnummern. Doch trotzdem kommt es leider immer wieder zu Missverständnissen", sagt die Frau aus der Taxizentrale.

Die Anwohner der Von-Droste-Straße wünschen sich eine Verbesserung. "Sinnvoll wäre es, eine der beiden Straßen umzubenennen. Im Prinzip hat der eine Teil der Straße mit der anderen nichts zu tun", meint Silke Röcher-Hoffmann. Eines will die Anwohnerin aber auf jeden Fall: "Die Poller müssen bleiben. Sonst wird die Spielstraße zu eomer Rennstrecke", warnt sie.

Die Stadtverwaltung empfiehlt den Anwohnern, alle Probleme mit Navigationsgeräten zu melden. Eine Gefahr wird im Rathaus aber nicht gesehent. "Der Rettungsdienst weiß Bescheid. Im Notfall können die Poller geöffnet werden", sagt Sprecher Andreas Sterken.

(draxl)
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