Grevenbroich Verwaltung rechnet nicht mit Grundschul-Sterben

Grevenbroich · Jeder achten Grundschule in Nordrhein-Westfalen droht das "Aus". Die sinkenden Schülerzahlen lassen auch die Anzahl der Grundschulen sinken, so prognostiziert es ein jetzt vorgestelltes Gutachten der Lehrergewerkschaft "Verband Bildung und Erziehung" (VEB).

 Welche Folgen werden die sinkenden Schulzahlen haben?

Welche Folgen werden die sinkenden Schulzahlen haben?

Foto: Reuter, Michael

Auch im Rhein-Kreis Neuss wird es weniger I-Dötzchen geben. Bis 2019 könnte sich ihre Zahl um 13 Prozent verringern. Noch drastischer ist die NRW-Entwicklung seit den 1960er Jahren: Seitdem gibt es nur noch halb so viele Schulneulinge.

Klassen werden kleiner

"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. In Grevenbroich verfolgen wir das Thema bereits seit Jahren, aktuell sehe ich keinen Handlungsbedarf", sagt Erster Beigeordneter und Schuldezernent Michael Heesch auf Anfrage unserer Zeitung. Zurzeit gibt es mit Allrath, Hemmerden und Neuenhausen drei einzügige Schulen. "Generell sind kleine Schulsysteme aus Sicht der Bezirksregierung keine ideale Lösung", so Heesch. Seit 2002 seien drei Grundschulen aufgegeben worden: die Astrid-Lindgren-Schule in der Südstadt, danach die katholische Grundschule in Gustorf, die in der Gemeinschaftsgrundschule "Erftaue" aufgegangen sei: "Ohne die Aufgabe der katholischen Schule wäre uns der Umbau und die Erweiterung der ,Erftaue' nicht möglich gewesen", ist Heesch überzeugt. Für die beiden Grundschulen in Neurath und Frimmersdorf sei eine Kooperation als vorläufige Lösung gefunden worden.

Michael Heesch geht nicht davon aus, dass Grevenbroicher Grundschulen in naher Zukunft wegen des demografischen Wandels schließen. Kontrovers war die mögliche Aufgabe der Neuenhausener Grundschule diskutiert worden. Im Fall Neuenhausen betont er die "Mittelfristigkeit" des Bestands. Die Verwaltung werde alternative Nutzungen des Gebäudes prüfen.

Was dagegen feststehe: Durch die sinkenden Schülerzahlen werden zunächst die Klassen kleiner. Wie sich die bis jetzt steigende Nachfrage nach Offener Ganztagsbetreuung entwickelt, bleibe abzuwarten. Der VEB hatte als Reaktion auf die Zahlen künftig kleinere Klassen und keine längeren Fußwege zur Schule als zwei Kilometer gefordert.

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