Grevenbroich Vernarrt in Action-Helden

Grevenbroich · Tobias Jansch hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Über seine beiden Online-Portale vermarktet der Comic-Fan Statuen, Action- und Comic-Helden. Sein Ziel: Mit japanischen Trickfilmfiguren in den Großhandel einsteigen.

 Tobias Jansch in seinem Neukirchener Lager, in dem er mehrere zehntausend Statuen, Action- und Comicfiguren vor dem Versand lagert.

Tobias Jansch in seinem Neukirchener Lager, in dem er mehrere zehntausend Statuen, Action- und Comicfiguren vor dem Versand lagert.

Foto: H. Jazyk

Ins private Wohnzimmer stellen würde er sich seine Action-Helden nicht. Dennoch spricht Tobias Jansch von seinem Traumjob. Schon als kleiner Junge hat er Comics gesammelt, war von Superhelden wie "Captain Future" oder der Heldensage "Star Wars" begeistert. "Ich habe rund 80 000 Comics zu Hause", erzählt der 33-Jährige, der als Kind regelmäßig auf Messen und Trödelmärkten unterwegs war, um neue Comics zu ergattern. Vor sechs Jahren machte der Fantasy-Fan sein Hobby zum Beruf.

Über seine beiden Onlineportale "Heldenshop.de" und "Comicszene.de" verkauft er seitdem Actionfiguren, Statuen, Miniaturen, Comic- und Plüschfiguren wie Garfield, Lucky Luke und Asterix. "Ich habe mich schon immer für Helden, Comics und Fantasy interessiert", erzählt Jansch, der seine Comic-Sammlung, die früher fein säuberlich katalogisiert in seinem Kinderzimmer stand, mittlerweile in seinem Keller aufbewahrt. "Ich habe aufgehört zu sammeln. Aber die Hefte sind unverkäuflich", betont der Neukirchener. Geschätzter Wert: Rund 100 000 Euro. Während seines BWL-Studiums kam Jansch die Idee, eine Art "ebay"-Portal für Action- und Fantasy-Figuren zu gründen. "Ich habe gesehen, dass die Leute ganz schön viel Geld fürdiese Figuren ausgeben." Schließlich beschloss er, sein Hobby zum Beruf zu machen. Noch während seines Studiums machte er sich mit seinen Online-Portalen selbständig.

Star Wars, Twilight, Der Herr der Ringe, Harry Potter: zehntausende Figuren rund ums Thema Film bunkert Jansch in seinem rund 300 Quadratmeter großen Lager. Von hier aus verschickt er die Figuren, die zwischen zehn und 8000 Euro kosten, quer durch Europa. Ansonsten sitzt er in seinem Büro, bestellt Waren bei amerikanischen, japanischen und europäischen Großhändlern, pflegt die Onlineshops und bearbeitet Kundenanfragen. Auch lebensgroße Figuren wie den "Terminator" können Sammler über sein Onlineportal beziehen. "Das kommt aber eher selten vor."

Besonders beliebt seien derzeit japanische Trickfilmfiguren, so genannte Animes. "Viele Kunden mögen frivole Anime-Figuren, die man auch entkleiden kann", erzählt der 33-Jährige, der in seiner Freizeit gerne mit Freunden Fantasy-Rollenspiele, so genannte Tabletop-Games, spielt. Im kommenden Jahr möchte der Comic-Fan, der seit einem Jahr verheiratet ist, sein Geschäft mit den Actionhelden ausbauen und in den Großhandel einsteigen. "Ich möchte Anime-Figuren aus Japan importieren. Figuren, die es in Europa bisher nicht gibt", verrät der Betriebswirt. "Die Idee ist geboren, die Kontakte sind geknüpft. Ich brauche nur noch ein größeres Lager", sagt der begeisterte Comic-Leser und Fantasy-Fan, der über 800 Bücher zu Hause hat.

(NGZ)
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