Grevenbroich Verkehrs-Chaos an der Hammerwerk-Baustelle

Grevenbroich · Immer wieder halten sich Autofahrer nicht an die neue Einbahnstra-ßen-Regelung. Politiker sehen große Gefahr, fordern Verbesserungen.

 Die Straße Am Hammerwerk ist an der Baustelle eine Einbahnstraße, doch fahren immer wieder auch Autos in die entgegengesetzte Richtung.

Die Straße Am Hammerwerk ist an der Baustelle eine Einbahnstraße, doch fahren immer wieder auch Autos in die entgegengesetzte Richtung.

Foto: L. berns

Eine Gefahrenstelle soll verschwinden: Die Straße Am Hammerwerk wird bis Ende 2015 für 876 000 Euro umgebaut, verbreitert und sicherer gemacht - immer wieder war es zu Unfällen gekommen. Doch nur wenige Tage nach Beginn der Arbeiten schlugen Politiker jetzt im Stadtrat Alarm. "An der Baustelle herrscht Chaos - mehr als vorher. Stadt und Polizei müssen reagieren", fordert UWG-Ratsherr Carl Windler. Auch Stephen Haines (CDU) sieht Handlungsbedarf. "Dort kommt es oft zu gefährlichen Situationen."

Am Montag hatten auf der vielbefahrenen Straße umfangreiche Bauarbeiten begonnen, zunächst werden Versorgungsleitungen verlegt. Für Autofahrer bedeutet das: Sie können die "Wanderbaustelle" zwar in Fahrtrichtung Laach passieren, die Richtung zur Rheydter Straße hin aber ist ab der Baustelle, derzeit etwa ab der Straße An der Moschee, gesperrt. Das Problem: "Viele halten sich einfach nicht daran, fahren in der Einbahnstraße in die verbotene Richtung", so Windler. Haines hat dies vier Mal selbst erlebt: "Einmal kam mir sogar ein Lastwagen entgegen. Die Autofahrer müssen dann in den Baustellenbereich oder auf den Fußweg ausweichen. Das kann gefährlich werden, etwa wenn Fußgänger an der Bushaltestelle stehen", sagt der CDU-Ratsherr. "Wenn man die Verursacher dann anspricht, reagieren sie oft nur mit Achselzucken oder Ähnlichem."

Die beiden Politiker von Union und Unabhängiger Wählergemeinschaft fordern mehr Kontrollen der Polizei und eine bessere Ausschilderung. Autofahrer sollten bereits an der Kreuzung Bergheimer Straße/Deutsch-Ritter-Allee/ Am Hammerwerk darauf hingewiesen werden, dass die Durchfahrt zur Rheydter Straße nicht möglich ist. Im Rat erklärte Technischer Beigeordneter Werner Hoffmann zwar, dass mit einer Beschilderung auf die Baustelle aufmerksam gemacht werde. Doch gestern fehlte an der Hammerwerk-Kreuzung ein solcher Hinweis. Erst rund 50 Meter weiter ist an der Straße ein Schild zu finden, das die Baustelle ankündigt. Autofahrer, die etwa zum Elsbachtunnel oder zur Richard-Wagner-Straße wollen, müssen dann auf der Straße wenden und umkehren.

Die Stadt macht zwar auf die Baustelle aufmerksam, allzu deutlich soll der Hinweis aber nicht sein: "Wir wollen nicht mit einer übergroßen Beschilderung Autofahrer abschrecken, zu den Geschäften an der Straße zu fahren", begründet Stadtsprecher Andreas Sterken. Dabei wird auch im Rathaus das Problem gesehen: In einer Pressemitteilung appelliert die Verwaltung, die "Verbot der Einfahrt"-Schilder zu beachten.

Bislang gab es nach Auskunft von Polizeisprecher Hartmut Batz "keine meldepflichtigen Unfälle". Doch die Baustelle wird den Grevenbroichern noch lange erhalten bleiben. Die Arbeiten an den Leitungen sollen im November abgeschlossen werden. Im Februar läuft dann - nach Weihnachtsgeschäft und Winterpause - der eigentliche Straßenumbau an. Auch dabei ist eine Einbahnstraßen-Regelung geplant.

(NGZ)
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