Verkehrschaos in Grevenbroich „Stadt und Politik nehmen keine Rücksicht auf Wevelinghoven“

Wevelinghofen · Die „Interessengemeinschaft Bauvorhaben Wevelinghoven“ hat einen offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat geschrieben. Sie spart auch nicht mit Kritik am Bürgermeister.

 Viele Neubaupläne, aber kein Verkehrskonzept: Den Anwohnern in Wevelinghoven reicht es. Sie beklagen sich per Brief an die Fraktionsvorsitzenden über das Verkehrschaos.

Viele Neubaupläne, aber kein Verkehrskonzept: Den Anwohnern in Wevelinghoven reicht es. Sie beklagen sich per Brief an die Fraktionsvorsitzenden über das Verkehrschaos.

Foto: Dieter Staniek

Mit einem scharfen Vorwurf gegen Bürgermeister Klaus Krützen eröffnet die „Interessengemeinschaft Bauvorhaben Wevelinghoven“ einen offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden im Rat. Bereits vor vier Jahren habe Krützen einen Masterplan versprochen, um die Verkehrssituation in Wevelinghoven neu und besser zu regeln. Diesen Masterplan sei die Stadtspitze bis heute schuldig geblieben. Auf Nachfrage der Redaktion wies Krützen diese Anschuldigung zurück: „Die Mittel für den Masterplan wurden in den Haushalt eingestellt, jedoch von einer konservativen Mehrheit im Rat abgelehnt. Deshalb gibt es den aus meiner Sicht sehr notwendigen Masterplan nicht.“ Krützen sagte, er trage derzeit die Fakten zusammen, um anschließend fundiert auf die Anwohner-Beschwerde antworten zu können.

Zu Wort melden sich die Anwohner des geplanten Baugebiets „An Mevissen/Am Heyerweg/Hilmar-Krüll-Straße“. Gemäß des Schreibens sehen die Planungen vor, dass „der Verkehr über die kleinen und jetzt schon überlasteten Straßen Am Heyerweg, An der Kolpingschule, Am Sägewerk und Am Böhnerfeld auf die Grevenbroicher Straße abfließen soll“. Diese Straßen seien eng. Sie böten zudem auch Parkraum am Straßenrand für die dortigen Anwohner. Doch Schulbusse, Lieferfahrzeuge und Eltern-Taxis belasteten das Viertel zusätzlich. Zu Schulbeginn und Schulende sei es „fast unmöglich“, aus dem Wohngebiet Birkenstraße herauszufahren. Hinzu komme, dass der neue Kindergarten Am Heyerweg/Birkenstraße seine Zufahrt auch noch über die Birkenstraße erhalten habe. Man erwarte „das absolute Chaos“. Denn schon jetzt gebe es kaum Parkplätze für die Anwohner.

Zusätzlich zum Neubaugebiet würden gleich zwei neue Logistikzentren gebaut. Bereits heute seien Grevenbroicher Straße und Poststraße Ausweichrouten für den Schwerlastverkehr, der eigentlich über die Landstraße geleitet werden solle. Demnächst werde noch zusätzlicher Verkehr aus den Logistikzentren hinzukommen. Die Klage der geplagten Anwohner: „Die Stadt hat die genannten Aspekte bislang nicht berücksichtigt…Die Politik nimmt unserer Wahrnehmung nach keine Rücksicht auf die Anwohner.“

Mit Blick auf das Neubaugebiet kritisieren die Anwohner zudem die Mehrgeschossbauweise. Alternativvorschläge habe der Bürgermeister bislang nicht beantwortet.

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