Situation in Grevenbroich Verkehr als Mega-Aufgabe für die Kommunalpolitik

Meinung | Grevenbroich · Zwei Welten im Bernardussaal: Bei der Bürgerversammlung am Dienstag zum Umbau der Bahnstraße kritisierten Anlieger vor allem, dass zu wenig Autostellplätze übrig bleiben.

Verkehr als Mega-Aufgabe
für die Kommunalpolitik in Grevenbroich
Foto: dpa/Michael Kappeler

Zwei Tage später stellte Mobilitätsexperte Franz Linder im Rat generelle Visionen zur Mobilität vor – nicht ohne Auto, aber mit größerer Bedeutung für Fahrrad und öffentlichen Verkehr. Der ausführliche Vortrag hätte sich besser für den Planungsausschuss geeignet. Richtig ist, nicht an einzelnen Problemen herumzudoktern, sondern zunächst ein strukturiertes Verkehrskonzept zu entwerfen. Richtig ist auch, Bürger zu beteiligen. Die Politik braucht zudem konkrete Hilfen, wie trotz knapper Mittel und Zuständigkeiten-Vielfalt Mobilität zu erreichen ist, die Mensch und Klima wenig belastet. Schon Tempo 30 auf Landesstraßen scheitert bisher, weil die Stadt dort nicht den Hut auf hat. Vor der Politik steht eine Mega-Aufgabe: Bürger werden nur zum Umstieg auf Rad und Bus bereit sein, wenn sie ein attraktives Alternativangebot zum Auto vorfinden – davon ist Grevenbroich meilenweit entfernt.