Stadt Grevenbroich legt Finanz-Vergleich vor Die Stadt hat auch ein Einnahmenproblem

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich liegt bei ihren Einnahmen unter dem Durchschnitt von 33 Vergleichskommunen. Dies ist ein Ergebnis einer Erhebung im Rathaus. Im Oktober hatte Controller Marius Dubbel im Hauptausschuss einen Vergleich präsentiert.

Den ermöglichte die neuerdings verwendete Software „Interkommunale Vergleichskommune“, in die Daten rund 600 Kommunen eingespeist sind. „Auf eine solche Basis konnten wir bislang nicht zugreifen“, betont Dubbel. In der ersten Analyse hatte er Grevenbroich mit 14 ähnlich großen Kommunen verglichen. CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser hatte eine größere Zahl von Städten als Vergleichsbasis gewünscht. Die liegt nun vor.

Das Controlling vergleicht Etatzahlen von 33 NRW-Städten zwischen 50.000 und 80.000 Einwohnern, von Meerbusch über Castrop-Rauxel bis Detmold. Klares Schlusslicht ist Grevenbroich dabei beim Planergebnis für das Haushaltsjahr 2019, es handelt sich noch um den Etat-Entwurf. Das Defizit liegt danach bei 287,59 Euro je Einwohner, im Schnitt dagegen bei nur 24,68 Euro. Überraschung: Während der Aufwand je Einwohner um acht Prozent unter Mittelwert liegt, muss die Stadt mit rund 20 Prozent weniger Erträgen je Einwohner auskommen als andere.

Woran liegt’s? „Das müssen wir noch analysieren“, sagt Dubbel. Bei den Steuern je Einwohner nimmt die Stadt immerhin sieben Prozent über Durchschnitt ein. Die Steuerkraft führt aber zu niedrigeren Zuweisungen. Um mehr als 40 Prozent unter Schnitt liegt Grevenbroich zudem bei Einnahmen aus Entgelten, Gebühren, Eintrittsgeldern und Mieten.Die Behauptung, dass die Personalausgaben in Grevenbroich zu hoch seien, wird beim Zahlenvergleich nicht bestätigt. Der Personalaufwand je Einwohner liegt danach im Etatentwurf 2019 um 19 Prozent unter dem Mittelwert. Die Daten-Analyse soll weitergehen. „Wir werden die Zahlen auf die einzelnen Fachbereiche herunterbrechen und die Ergebnisse der Politik vorstellen“, kündigt der Controller an.

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