Großveranstaltungen bis 31. August untersagt Wevelinghoven sagt Schützenfest ab

Grevenbroich · Großveranstaltungen bis 31. August sollen untersagt werden. Die Lage für kleine Vereine ist noch unklar. Das Schützenfest in Wevelinghoven wird wohl auf jeden Fall gestrichen.

 Der Fackelzug durch den Ort ist jedes Jahr das Highlight beim Wevelinghovener Schützenfest.

Der Fackelzug durch den Ort ist jedes Jahr das Highlight beim Wevelinghovener Schützenfest.

Foto: Andreas Woitschützke

Großveranstaltungen sollen bis zum 31. August grundsätzlich untersagt werden. Die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel einigten sich am Mittwoch auf dieses prinzipielle Verbot. In Grevenbroich ist davon vor allem das Wevelinghovener Schützenfest betroffen, das zu den größten im Stadtgebiet zählt. „Wir hätten gerne gefeiert, sind aber auf eine Absage vorbereitet“, sagt Präsident Günter Piel.

Obwohl die Besucherzahl von Großveranstaltungen noch nicht genau definiert wurde, geht Piel davon aus, dass „sein“ Bürgerschützenverein von dem Verbot auf jeden Fall betroffen sein wird. Denn in Wevelinghoven wird groß gefeiert, mit vielen Schützen und zahlreichen Besuchern. „Leider nicht in diesem Jahr“, bedauert Piel. Mehr als 30 Schaustellern, die den Kirmesplatz traditionell bevölkern, muss nun ebenso abgesagt werden wie den 16 Tambourkorps und Musikkapellen, die für die Umzüge verpflichtet wurden.

Günter Piel hat die Entwicklung der vergangenen Wochen aufmerksam beobachtet – und sich dabei auch Sorgen um die Gesundheit der Besucher des Schützenfestes vom 22. bis zum 25. August gemacht. „Wäre der Juli restlos ohne Feiern gewesen, hätten wir mit Sicherheit mehr als 4000 Leute im Zelt gehabt – wer will dafür die Verantwortung übernehmen?“, fragt der Schützen-Chef. So würden derzeit zwei Herzen in seiner Brust schlagen: „Einerseits bedauere ich, dass unser Fest ausfallen muss – auf der anderen Seite ist das vielleicht auch gut so“, sagt Günter Piel.

Schützenkönig Stefan Fücker, der zum 50-jährigen Bestehen des Scheibenschützenkorps den Vogel von der Stange schoss, wird sein Amt um ein Jahr verlängern. „Wir werden dafür sorgen, dass er im nächsten Jahr ein schönes Fest feiern kann“, sagt Günter Piel.

Die beiden Mai-Schützenfeste sind bereits abgesagt worden, zwischen Juni und August sind zehn weitere im Stadtgebiet terminiert. Welche Veranstaltungen noch von dem Verbot betroffen sein werden, lasse sich zurzeit nicht abschätzen, sagt Bürgermeister Klaus Krützen, „denn die Besucherzahlen sind noch nicht definiert worden“. Der Verwaltungschef hofft „auf ein ganz klares Zeichen vom Land“, um spätestens am Freitag informieren zu können. Nach seiner eigenen Bewertung geht Krützen davon aus, dass auch die Kapellener Bürgerschützen betroffen sein werden.

Das größte Schützenfest im Stadtgebiet wird am ersten September-Wochenende in Grevenbroich gefeiert. „Sollte es stattfinden dürfen, werden wir es wohl nur in einer abgespeckten Form begehen können“, sagt Präsident Detlef Bley. „Vielleicht ohne Kronprinz, vielleicht ohne Fackelzug.“ Denn noch ist nicht sicher, ob der Königsnachfolger im Juni ermittelt werden darf, und ob die Fackelbauer gemeinsam zur Tat schreiten dürfen. Für alle Fälle haben die Grevenbroicher aber noch einen Plan B in der Tasche: „Absagen und im nächsten Jahr noch kräftiger feiern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort