Grevenbroich "Vater" des AOK-Zentrums wird heute 90 Jahre alt

Grevenbroich · Rudolf Myschak blickt auf bewegtes Leben zurück. Er war Krankenkassen-Direktor und Ratsmitglied in Grevenbroich.

 Rudolf Myschak feiert heute Geburtstag: er wird 90 Jahre alt.

Rudolf Myschak feiert heute Geburtstag: er wird 90 Jahre alt.

Foto: wilp

Beim Stichwort "AOK-Bildungszentrum" leuchten die Augen des rüstigen Seniors. Nicht ohne Grund: Denn Rudolf Myschak hat maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Haus in Grevenbroich und nicht in einer anderen, größeren Stadt gebaut wurde. Ganz einfach sei das aber nicht gewesen, erinnert er sich lebhaft.

"Wir haben seinerzeit einige Tricks anwenden müssen", erklärt der Kapellener, der für die Sozialdemokraten von 1971 bis 1979 im Stadtrat saß. Welche das waren, will der ehemalige Ratsherr bis heute nicht verraten. Nur so viel: Gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Dr. Hans Wattler (CDU) und dem Fraktionsvorsitzenden Max Archimowitz (SPD) sei es gelungen, die Immobilie in die Schlossstadt zu holen. "Damals haben wir uns über die Parteigrenzen hinweg gut verstanden", sagt Myschak. Seine eigene Position dürfte einiges zum Bau des Zentrums beigetragen haben - schließlich war er ab 1967 Direktor der AOK in Grevenbroich.

Rudolf Myschak wird heute 90 Jahre alt und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Geboren wurde er am 18. August 1924 in Mildenau im Kreis Friedland, dort lernte er auch seine spätere Frau Margit kennen. 1946 wurden beide aus der Heimat vertrieben, sie lebten zunächst in Hessen, kamen 1956 nach Grevenbroich und bauten sich ein eigenes Heim in Neuenhausen. Etwa 2500 Arbeitsstunden habe er in das Haus investiert, erinnert sich der Senior.

Dass er nach Grevenbroich kam, lag an seiner beruflichen Laufbahn: Zunächst bei der Kreiskrankenkasse im hessischen Hünfeld angestellt, bildete sich Myschak weiter, legte die Prüfungen für den mittleren und gehobenen Verwaltungsdienst ab und wechselte 1953 als Verwaltungsinspektor zur AOK in Grevenbroich, deren Chef er 1967 wurde. Nach der Fusion der Ortskrankenkassen Grevenbroich und Neuss verabschiedete sich Myschak aus dem Dienst der AOK und wurde Unternehmensberater.

Nebenbei war er ehrenamtlicher Richter, Dozent der westfälischen Ortskrankenkassen, Mitglied des Prüfungsausschusses Rheinland und Lehrer an der kaufmännischen Berufsschule in Düsseldorf. Heute lebt er mit seiner Frau Margit, die in der nächsten Woche 89 Jahre alt wird, bei der Tochter in Kapellen. Worauf er nicht verzichten möchte: das Skatspiel, zu dem er sich regelmäßig bei den Wevelinghovener "Mauerbrüdern" einfindet.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort