UWG vermisst einheitliches Bild von der Zukunft der Stadt UWG: Stadt braucht Konzept

UWG vermisst einheitliches Bild von der Zukunft der Stadt · Grevenbroich braucht ein Stadtentwicklungs-Konzept für die nächsten 15 Jahre. Das forderte am Donnerstag die UWG-Fraktion. In diesem Papier sollen sämtliche Aspekte der räumlichen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen miteinander abgestimmt werden.

Eine solche Richtlinie vermissen die Unabhängigen: Die Stadtentwicklung der Vergangenheit habe nur ein uneinheitliches Bild ergeben. Von Konsens und Gemeinsamkeit zu Gunsten Grevenbroichs könne keine Rede sein, meinte Vorsitzende Hildegard Florack. Als Beispiel nennt sie das Stadtmarketing, eine "mit hoffnungsvollen Erwartungen begonnen Aktion", die nach drei Sitzungen versandet sei: "Die Beteiligten trennten sich wegen fehlender Zielsetzung und Motivation."

Auch der von der Verwaltung vorgestellte Katalog mit dem Titel "Grevenbroich bricht gemeinsam auf" würde der Stadtentwicklung nicht dienen: "Er sollte zwar ein Impuls sein, ist aber nur eine Aufzählung von Planungen und Absichtserklärungen ohne erkennbare einheitliche Richtlinie." Beim Projekt "G-Tech 21" würde endlos über eine Machbarkeitsstudie für ein Technologie-Zentrum diskutiert, die für die Zielsetzung aber nicht benötigt werde: "Die 250.000 Euro wären besser angelegt als Einlage in eine Gesellschaft, die ein solches Zentrum baut und betreibt", so Hildegard Florack.

In den Arbeitskreisen der "Lokalen Agenda 21" seien zwar engagierte Bürger bemüht, einen Betrag zur Gestaltung ihrer Stadt zu leisten, doch auch dies sei nur Stückwerk: "Übrig bleiben Puzzles, die kein strukturiertes Stadtbild ergeben können. Es ist bedauerlich, dass dieses Engagement nicht zielgerechter umgesetzt werden kann." Und die Hoffnung auf das Projekt "Deep Blue" grenze schon an Wunderglauben: "Ein typisches Syndrom, wenn man keine eigene Gestaltungskraft mehr besitzt und aufbringt", unterstrich Hildegard Florack.

Nach Meinung der UWG-Fraktion müsse ein einheitliches Konzept entwickelt werden, dass neue Impulse für eine berechenbare Stadtentwicklung verspricht: "Die Stadt muss darin als Ganzes begriffen werden - unter Einbeziehung aller Interessengruppen aus Politik, Wirtschaft, Ehrenamt und Verwaltung." Die Prognos- und die GfK-Analyse sowie das in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten könnten nur dann sinnvoll umgesetzt werden, wenn die Stadt selbst entsprechende Leitbild- und Zielvorstellungen entwickelt habe. Die Aufgabe könnte nach Meinung der UWG nur mit einer mit einem methodischen Vorgehen gelöst werden.

Florack schlägt eine Situations-Analyse vor, die folgende Themenkreise beinhalten soll: Grundzüge der Stadtentwicklung und städtebauliche Rahmenbedingungen, Image- und Kommunikations-Analyse, Wirtschaft, Versorgung, Kultur, Freizeit und Tourismus. Diese Grundlagenarbeit für ein Standortentwicklungs-Konzept habe jedoch nur Aussicht auf Erfolg, wenn sie mit Hilfe eines externen Moderators in Angriff genommen würde. Florack: "Das wäre eine bessere Geldanlage als immer wieder Gutachten zu bemühen, deren Umsetzung dann doch am Wollen und Können scheitert." wilp

(NGZ)
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