Grevenbroich UWG fordert Baustopp für Überwege

Grevenbroich · Die neuen barrierefreien Überwege erregen die Gemüter und beschäftigen die Politik. "Die Stadt sollte überlegen, einen Baustopp zu verfügen", sagt UWG-Ratsherr Carl Windler gegenüber de NGZ.

In einem Brief an Bürgermeisterin Ursula Kwasny fordert er Konsequenzen, eine "rechtliche Überprüfung" der Arbeiten vor einer Bauabnahme: "Sollte sich herausstellen, dass ein Sachmangel vorliegt, so müsse die "ausführende Baufirma" zu einer — für die Stadt kostenfreien — "Nachbesserung" aufgefordert werden. Laut Stadt wurden bislang 18 barrierefreie Überwege geschaffen, acht weitere seien geplant. Finanziert wird das Projekt mit 100 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II.

Wegen der Übergänge hagelt es derzeit Kritik. Senioren im Rollstuhl oder mit Rollator fühlen sich unsicher. Behindertenbeauftragte Charlotte Häke sieht Unfallgefahr, sie habe ein andere bauliche Lösung befürwortet. Die Stadt orientiert sich beim Bau am Leitfaden des Landesbetriebs Straßenbau, der getrennte Bereiche für Seh- und Gehbehinderte vorsieht. Die Nachbarstadt Korschenbroich geht übrigens einen anderen Weg. Dort werden für 517 000 Euro 128 Überwege geschaffen — ohne getrennte Bereiche.

"Da an vielen Stellen wenig Platz ist, haben wir uns für eine etwas einfachere Variante entschieden — mit einem Noppenfeld und einem abgeschrägen Stein, bei dem eine drei Zentimeter hohe Kante bleibt", erläutert Markus Drohen im Korschenbroicher Rathaus. Damit sei der Überweg nicht niveaugleich, doch gegenüber heute bedeute er eine "deutliche Verbesserung auch für Gehbehinderte".

(dhk)
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