Grevenbroich UWG: Bürgermeisterin soll um Saturn-Markt kämpfen

Grevenbroich · Bürgermeisterin Ursula Kwasny soll um die Ansiedlung des Elektronikmarktes Saturn in Grevenbroich kämpfen. Das fordert die UWG-Fraktion. Ratsherr Carl Windler appelliert an die Verwaltungschefin, potenziellen Investoren nicht nur Standorte in der Innenstadt, sondern auch außerhalb der Fußgängerzone vorzuschlagen.

 Carl Windler: "Das Einzelhandelsgutachten ist kein Gesetz."

Carl Windler: "Das Einzelhandelsgutachten ist kein Gesetz."

Foto: Archiv Jazyk

In einem Gespräch mit der Bürgermeisterin haben Vertreter des Elektronik-Markts unlängst ihr Interesse an Grevenbroich angemeldet. Wie Kwasny gegenüber der NGZ erklärte, habe sie die Gesprächspartner an den Montanushof und die Coens-Galerie verwiesen. Dies sei auch im Einklang mit dem Einzelhandelsgutachten geschehen, das ein solches Warenhaus außerhalb der Innenstadt ausschließe.

Gerade dieses Papier sei ein "Killer der wirtschaftlichen Entwicklung und Erweiterung", kritisiert jetzt Carl Windler: "Angesichts der desolaten Haushaltslage kann es sich Grevenbroich nicht leisten, auf solche Großunternehmen und Gewerbesteuerzahler zu verzichten."

Nach Meinung der UWG müsse es möglich sein, Firmen wie Saturn oder Media Markt auch außerhalb der City anzusiedeln – etwa am Hammerwerk, im Bahnhofsviertel oder im Gewerbegebiet Kapellen. Die Unabhängigen empfehlen vor diesem Hintergrund, das Einzelhandelsgutachten künftig nur noch als Richtschnur zu betrachten: "Es ist kein Gesetz, sondern lediglich ein Erzeugnis einer auf Gewinnstreben am Markt orientieren Firma aus Köln", meint Carl Windler.

Seine Negativ-Beispiele: Im Fachmarktzentrum am Hammerwerk hätten über Jahre hinweg mehrere großflächige Ladenlokale leer gestanden, da dort Lebensmittel und Drogerieartikel ebenso wenig angesiedelt werden dürfen wie Spiel- und Schreibwaren sowie Foto- und Optikartikel. Zudem habe das Gutachten die Ansiedlung der Wevelinghovener Freizeithalle im ehemaligen Wirichs-Markt in Grevenbroich verhindert. Die Folge: "Der Betrieb ist nach Rommerskirchen abgewandert – und expandiert dort jedes Jahr", so Windler.

(wilp)
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