Naherholung in Grevenbroich „Unser Neukirchen“: Bahndamm darf nicht Rad-Rennstrecke werden
Neukirchen · Die Neugestaltung des Strategischen Bahndamms wird Thema beim Stadtteilgespräch am Donnerstag, 27. September, in Neukirchen sein. Es besteht Gesprächsbedarf – im Vorfeld meldet sich der Verein „Unser Neukirchen“ zu Wort.
Er macht sich stark für die Erhaltung in einer Form, bei „der der besondere Charakter in unserer ansonsten waldarmen Umgebung erhalten bleibt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Dorfvereins mit Heinz Année als Vorsitzendem. Der Verein, der erst aus den Medien von den Planungen erfahren habe, spricht sich dagegen aus, „dass bei den geplanten und nicht im Detail bekannten Maßnahmen eine ,Radrennstrecke’ entsteht, der Baumbestand erheblich verringert oder die unnötige Versiegelung von Flächen vorgenommen wird“. Gegen eine Renovierung der Zugänge für Fußgänger an den Kreuzungspunkten mit den Landstraßen „bestehen keine Bedenken“.
In Neukirchen besteht aber Sorge, dass der mehr als 100 Jahre alte Bahndamm, auf dem nie ein Zug rollte, zur „Fahrrad-Autobahn“ werden könnte. „Eine Umgestaltung zu Radwegen würde Fußgänger eher vertreiben“, befürchtet der Verein. Der Bahndamm sei das einzige Naherholungsgebiet mit Waldcharakter im Raum Neukirchen.
„Unser Neukirchen“ macht auch auf die Flora aufmerksam. Im Frühjahr würden dort Tausende Märzveilchen blühen. Im Sommer seien Hunderte Exemplare der Breitblättrigen Sumpfwurz, eine Orchideenart, zu finden. Der Verein will seine nächste Botanische Exkursion am 24. März 2019 der Pflanzenwelt auf dem Bahndamm widmen. Die Exkiursion soll auch die Aufmerksamkeit auf die Umgestaltung lenken, „damit nicht ohne Mitsprache der Einwohner von Neukirchen, Hülchrath oder Münchrath Baumaßnahmen stattfinden, die aus Sicht des Natur- und Pflanzenschutzes abzulehnen sind“.
Im Rathaus erklärt Stadtsprecher Stephan Renner, dass Bürgermeister Klaus Krützen beim Stadtteilgespräch am Donnerstag ab 18 Uhr im Pfarrsaal die Überlegungen für den strategischen Bahndamm vorstellen werde. Bislang gebe es ein erstes Konzept, aber „noch keine Detailplanung“. „Die Stadt will weder, dass dort ein Radschnellweg entsteht, noch, dass ein größerer Eingriff in den Baumbestand erfolgt“, sagt Renner. Im Stadtgebiet gehe es vor allem um den Umbau der Rampen an L 142 und K 33.