Ungewöhnliche Konstruktion in Grevenbroich Deshalb fehlt einer Bank auf der Apfelwiese ein Sitz

Grevenbroich · Da fehlt doch etwas: Nagelneu ist die schwarze Metallbank auf der Apfelwiese, doch bei der mittleren von drei Sitzgelegenheiten fehlt die Sitzfläche. Ein Konstruktionsfehler oder die Folge von Vandalismus?

Nein, die Lücke ist gewollt. Die Firma Hygro Care Esser aus Jüchen hat der Stadt eine so genannte Generationsbank gestiftet, die etwa für Rollator-Fahrer gedacht ist.

 Klaus Krützen, Ulrike Sperfeld und Johannes Haas probieren die von Christos Esser (hinten) gestiftete Spezial-Bank aus.  Foto: cso-

Klaus Krützen, Ulrike Sperfeld und Johannes Haas probieren die von Christos Esser (hinten) gestiftete Spezial-Bank aus. Foto: cso-

Foto: Carsten Sommerfeld

In der NGZ hatte Hygro Care-Geschäftsführer Christos Esser über Kritik gelesen, dass es im Stadtpark zu wenig Sitzbänke gebe. Das brachte ihn auf die Idee zur Spende. Das Unternehmen für Stadtmobiliar hat, wie Esser berichtet, die Generationsbank entwickelt und verkauft sie bundesweit.

„Die Sitzfläche ist nicht, wie bei anderen Bänken, nach hinten geneigt. Das erleichtert ebenso wie Armlehnen am Sitz das Aufstehen.“ Die Rückenlehne sei zudem höher. Die Aussparung in der Mitte ist vor allem für Rollator-Nutzer gedacht. „Viele ältere Menschen setzen sich zum Ausruhen auf die Sitzfläche ihres Rollators.“ Werde dieser in die Mitte der Generationsbank geschoben, „können sie auf ihm Platz nehmen und haben dabei eine Rückenlehne“, sagt Esser. Damit würden sie zudem in die Gruppe, die dort Platz nimmt, integriert. Wie Ulrike Sperfeld von den Stadtbetrieben erklärt, kann in die Lücke auch ein Kinderwagen geschoben, so das Kind gut im Blick gehalten werden.

„Eine solche Bank kannte ich noch nicht“, sagte Bürgermeister Klaus Krützen, der dem Spender dankte. Die Firma hat bereits für die Landesgartenschau 1995 Bänke aufgestellt, viele davon stehen noch. Auch Johannes Haas, Vorsitzender des Fördervereins Stadtpark, begrüßt die Aufstellung des neuen, ungewöhnlichen Sitzmöbels. Und er nimmt zur Kritik von Hans Hammelstein von der Senioren-Union Stellung, dass die Zahl der Sitzgelegenheiten im Park zu gering sei.

„Wir haben nachgezählt. Einschließlich der Bänke am Museum sind es 22“, sagt Haas. Eine 23. Bank soll noch in der Nähe der Blitz Skulptur folgen. „Die Zahl ist ausreichend“, erklärt der Vorsitzende. Der Verein wird bald einen weiteren Bereich des Parks zusammen mit den Firmen Trippel und Fonken umgestalten, wieder in den Zustand zur Gartenschauzeit versetzen.

(cso-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort