Umweltschutz in Grevenbroich Umweltausschuss beschließt „Pestizidfreie Kommune“

Die Stadt Grevenbroich wird „Pestizidfreie Kommune“ und tritt der gleichnamigen Initiative des Bundes für Umwelt- und Naturschutz bei. Das beschloss der Landschaftspflege- und Umweltausschuss einstimmig.

 Grevenbroich setzt auf heißes Wasser statt Pestizide, um Unkraut auf Wegen zu vernichten.

Grevenbroich setzt auf heißes Wasser statt Pestizide, um Unkraut auf Wegen zu vernichten.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Damit schließt sich Grevenbroich rund 460 anderen Kommunen in Deutschland an, die ihre Grünflächen ohne Pestizide oder mindestens ohne Glyphosat bewirtschaften. Unter anderem Peter Gehrmann (Grüne) machte sich dafür stark, dass Grevenbroich sich der Initiative anschließen solle. Die Grünen-Fraktion hatte zuvor in einem Antrag den Verzicht von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln gefordert.

Trotz der Bezeichnung „Pestizidfreie Kommune“ braucht Grevenbroich nicht vollständig auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu verzichten, doch die Ausnahmen müssen klar benannt werden. In Grevenbroich sollen diese Mittel auf Rasensportflächen weiter genutzt werden können – sowie bei dringend gebotenen Pflanzenschutzmaßnahmen.

Als „Pestizidfreie Kommune“ sei die Stadt Vorbild für die Bürger, erklärt Ausschussvorsitzender Ralf Cremers (CDU) nach der Sitzung. Dies solle anregen, bei der Gartenpflege auf den Einsatz von Herbiziden möglichst zu verzichten. Auf Nicht-Kulturflächen, etwa in Kiesgärten, dürfen Herbiziden ohnehin nicht verwendet werden.

Eine Diskussion gab es im Fachausschuss zu einer weiteren Grünen-Forderung. Die Stadt solle über die Bedeutung der Artenvielfalt, Möglichkeiten zum Insektenschutz und über giftfreies Gärtnern informieren.

Die Verwaltung sprach sich dagegen aus, Beigeordneter Florian Herpel verteidigte vehement die Position: Es gebe unter anderem bei Naturschutzverbänden viel Infomaterial. „Man sollte nicht die fünfte Broschüre zum gleichen Thema vorbereiten“, sagte Herpel. Der Ausschuss sah dies aber anders, Die Stadt soll doch Infos bereitstellen. Ralf Cremers betonte, dass es nur um einen begrenzten Aufwand gehe. „Es können ja auch nur Links auf der Homepage des Schneckenhauses zu anderen Informationsangeboten sein. Wenn es dann doch mehr wird, ist es schön.“

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