Konzert in St. Stephanus Elsen U16-Sinfoniker der Tonhalle sorgen für Jubel

Elsen · Bereits im vergangenen Jahr wurde das junge Jugendsinfonieorchester (JSO) der Tonhalle Düsseldorf in St. Stephanus begeistert gefeiert. Grund genug für den Verein der Freunde und Förderer der Pfarrgemeinde St. Stephanus Elsen, die gut 80 jungen Musiker unter der Leitung von Ernst von Marschall erneut zu einem Benefizkonzert zu bitten.

 Das junge Jugendsinfonieorchester der Düsseldorfer Tonhalle gastierte zum Sonntagskonzert in St. Stephanus Elsen.

Das junge Jugendsinfonieorchester der Düsseldorfer Tonhalle gastierte zum Sonntagskonzert in St. Stephanus Elsen.

Foto: Dieter Staniek

Das junge JSO ist Teil eines ausgeklügelten Systems effektiver musikalischer Frühförderung der Tonhalle. Das beginnt mit einem Kinderorchester – zur Zeit 60 Mitglieder im Alter von zehn bis 15 Jahren – und gipfelt im JSO (15 bis 25 Jahre). Dazwischen – und als Voraussetzung für Mitspielen im JSO - ist quasi als Mittelstufenorchester das junge JSO (U 16) für Talente im Alter von 13 bis 16 Jahren.  

Das Konzert in St. Stephanus begann leicht verspätet, weil erst zahlreiche Stühle für den großen Zuhörerandrang organisiert werden mussten. Dann aber begann ein grandioses Konzert mit Beethovens 5. Sinfonie c-Moll, im Programm als „Schicksalsmelodie“ ausgewiesen. Von Beginn an erstaunte, zu welch enormen Leistungen die jungen Musikerinnen und Musiker befähigt sind. „Beethoven hat diese Sinfonie nicht für Jugendliche geschrieben, aber er dürfte mit unserer Interpretation einverstanden sein“, dankte der Dirigent für den viele Minuten langen Beifall. Gelegentlich hätte Ernst von Marschall, der mit großen Gesten und intensiver Körpersprache sein Orchester zu dieser außergewöhnlichen Leistung motivierte, die Lautstärke etwas dämpfen können, denn St. Stephanus mit seiner unmittelbaren Akustik ist nicht die Tonhalle.

Eine schöne Solotrompete eröffnete die Titelmusik, die Nino Rota zum Coppola-Film „Der Pate“ geschrieben hat. Das wurde höchst lebhaft und frisch musiziert – und vor allem genau  wie auch das wilde Bacchanal, in dem Camille Saint-Saëns im dritten Akt seiner biblischen Oper „Samson et Dalila“ einen türkischen Marsch verarbeitet. Der mexikanische Komponist Arturo Márquez baut in seinen „Danzón 2“ viele Soli ein: Klarinette, Oboe, Violine, Horn, Trompete und Flöten und ihre Musiker glänzten. Nach einem kuriosen „Bisabossabissa“ ließ vor allem die Zugabe das Publikum laut jubeln: Die „Erinnerung an Zirkus Renz“, ein Galopp für Xylophon-Solo und Orchester von Gustav Peters, setzte dem hoch anspruchsvollen Spaß eine Krone auf. Makellos ließ eine junge Musikerin die Schlägel über die Hölzer wirbeln und war sicher: Das Orchester begleitet perfekt.

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