Grevenbroich Treffen der Flug-Akrobaten

Grevenbroich · Loopings, Rollen und andere atemberaubende Kunststücke konnten mehrere tausend Zuschauer beim Flugplatzfest des Aero-Clubs Grevenbroich-Neuss erleben. Ein Blickfang waren die Doppeldecker.

Impressionen vom Flugplatzfest in Grevenbroich
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Impressionen vom Flugplatzfest in Grevenbroich

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Gerade mal rund zehn Minuten benötigte Detlev Oberbach (54), um von Aachen nach Grevenboich zu kommen: Er landete mit einem rot-weißen Doppeldecker auf dem Segelflugplatz. Sein Oldtimer, eine Stampe SV 4 B von 1951, zog nicht nur am Boden die Blicke auf sich: Oberbach und andere zeigten mit Loopings, Rollen und Turns, was sich mit kleinen Fliegern am Himmel so alles anstellen lässt.

Am Sonntagmorgen blieben die Segel- und Motorflugzeuge zunächst im Regen am Boden, doch Geschäftsführer Dr. Günter Keser war optimistisch. "Es klart wieder auf. Und am Sonntag hatten wir ein tolles Wetter, rund 1500 Besucher waren am ersten Tag hier." Die kamen, auch wenn die großen Flugzeuge diesmal nicht landeten und auch in Leverkusen ein Flugplatzfest anstand.

"Die JU 52 ist in Leverkusen dabei, aber sie kam mehrere Male vorbei, flog niedrig über den Platz hinweg", so Keser. Zu sehen gab's auch sonst reichlich. Propellerflugzeuge wie die Schultrainer North American T 6 Harvard und der Doppeldecker Boeing Stearman waren zu sehen. Mit vier Segelflugzeugen und einem Gyrocopter — ein Tragschrauber — konnten Besucher mitfliegen. Atemberaubendes zeigte Eugen Schaal, der der Deutschen Nationalmannschaft für Segelkunstflug angehört, im Kunstsegler "Fox".

"Segelkunstflug ist ein intensives Fliegen mit hoher Belastung. man wird stark in den Sitz gedrückt", schildert der Herforder. "Und man stößt an die Leistungsgrenzen des Flugzeugs." Nur rund drei Minuten bleiben Eugen Schaal in der Luft für die Abfolge der Figuren. "Da ist keine Zeit für Korrekturen, muss alles sofort stimmen."

Zwischen den Vorführungen konnten die Besucher etwa Flugzeug-Modelle kaufen oder sich bei der Polizei über Sicherheit nicht in der Luft, sondern im Straßenverkehr informieren. "Wir sind seit langem jedes Jahr hier", erzählt Annette Spitzer (43) aus Orken, die mit ihrem Mann Udo, Tochter Julia (10) und deren Freundin gekommen war. Udo Spitzer interessiert sich vor allem für die historischen Flugzeuge. Er ist selbst beruflich in der Luftfahrt tätig — am Airport Köln Bonn. "Ich bin Flugdienstberater, nehme die Flugberechnungen für die Piloten vor."

Für Norbert Diekneite, Leiter der Abteilung Segelflug, ist das Fest auch eine Möglichkeit, neue Mitglieder zu gewinnen. "Segelfliegen kann man ab 14 Jahren." Bei der Festorganisation packten übrigens auch Mitglieder des Düsseldorfer Aero-Klubs an. Der kann laut Keser derzeit seinen Platz nicht nutzen, ist deshalb in Gustorf zu Gast. Am Samstagabend stand nicht Fliegerkönnen im Mittelpunkt: Die Band "Stixx" heizte bis in die Nacht rund 800 Feiernden kräftig ein.

(NGZ)
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