Fisch aus der Schlossstadt Wo der Grevenbroicher Silvesterkarpfen lebt

Grevenbroich · Der Neurather Sascha Krüppel kennt die Fischwelt: Der 47-Jährige angelt in den Gewässern der Stadt. Er weiß, wie der Fisch am besten schmeckt, räuchert in seinem Garten sogar selbst.

 Der Karpfen landet bei einigen Grevenbroichern zum Jahreswechsel auf dem Teller.

Der Karpfen landet bei einigen Grevenbroichern zum Jahreswechsel auf dem Teller.

Foto: Shutterstock

Eine Fischschuppe während des Jahreswechsels im Portemonnaie – das verspricht einen Geldsegen fürs neue Jahr. Das glauben zumindest viele. Aber Fische spielen auch in anderer Form beim Jahreswechsel eine Rolle, etwa als schmackhaftes Gericht. Bestes Beispiel ist der Silvesterkarpfen.

Doch wo gibt’s den Karpfen? Wie wird er geangelt und wie kann man ihn zubereiten? Sascha Krüppel muss es wissen. Er ist Geschäftsführer des Angelsportvereins „Glück auf Neurath“. Krüppel kam schon im Alter von zehn Jahren über seinen Vater Helmut zum Angeln und führt jetzt langsam seinen neunjährigen Sohn Till an das Hobby heran. Mit zehn Jahren kann er den Jugend-Fischerschein machen und dafür vieles von seinem Vater lernen.

 Angler Sascha Krüppel an der Erft bei Frimmersdorf.

Angler Sascha Krüppel an der Erft bei Frimmersdorf.

Foto: Staniek, Dieter

Zum Ködern nutzt der 47-Jährige „Boilies“ aus natürlichen Produkten. Es gibt auch Angler, die die Karpfenköder selbst rollen, doch Krüppel greift auf Produkte aus Geschäften für den Angelbedarf zurück. Karpfen gibt es auch im Neurather See. Doch da der nur in Teilen begehbar und zum Angeln freigegeben ist, hat Krüppel seine beschaulichen Plätzchen an der Erft, die er ansteuert. Die beste Zeit zum Angeln: morgens nach beziehungsweise abends eine Stunde vor der Dämmerung.

„Gerade im Winter ist die Ruhe und das Sitzen am dampfenden Gewässer etwas Besonderes“, erzählt der passionierte Angler. Man müsse geduldig sein. Beißt ein Exemplar an, ist Besonnenheit gefragt. Mit einem Casher wird der Fisch aus der Erft gehoben und vermessen. Wenn das Mindestmaß von 35 Zentimetern nicht erreicht ist, wird der Karpfen wieder ins Gewässer gesetzt. Stimmt die Größe, reicht ein Fang.

Auch für die Zubereitung, das Räuchern oder das Braten ist der Neurather Familienvater zuständig. Seine Frau Sonja und Tochter Sina (13) mögen Fisch in allen Varianten – eingelegt, geräuchert, gegrillt oder wie ein Steak gebraten. Im Winter wird bei den Krüppels allerdings mehr geräuchert. Dafür wird der Fisch abgespült und in Salzwasser eingelegt. Im Garten hat der Neurather einen Räucherofen, in dem der Fisch bei etwa 90 Grad Celsius in der Glut aus Buchenspänen schmackhaft zubereitet wird.

Für Laien hat der Neurather auch noch ein Rezept für gebackenen Karpfen parat: Den Fisch putzen, trocken tupfen, salzen, optional mit Pilzen füllen und mit Garn zubinden. Wer den Fisch vor dem Backen in kleinere Stücke schneidet, kann diese mit Tomatenmark bestreichen. Den Karpfen anschließend mit Öl beträufeln, bei 200 Grad im Ofen etwa 40 Minuten backen – und fertig.

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