Track & Safety-Days in Grevenbroich Sicherheitstage für „aufgemotzte“ Autos

Grevenbroich · Zu den Track & Safety Days kamen zum ADAC-Fahrsicherheitszentrum etwa 100 Teilnehmer mit ihren getunten Autos nach Grevenbroich. Alle lernten: Geschwindigkeit ist nicht alles.

Am Wochenende war das ADFC-Fahrsicherheitszentrum fest in der Hand junger Autotuner. Bei den Track & Safety Days ging es aber nicht um riskante Hochgeschwindigkeitsmanöver, sondern darum, den technisch und zumeist auch optisch auf sportliche-getrimmten Wagen auch in Grenzsituationen beherrschen zu lernen. Insgesamt rund 100 junge Leute erfuhren an beiden Tagen, dass weniger manchmal mehr ist – auch beim Gasgeben.Die ganz großen Boliden waren nicht vorgefahren, dafür waren die volkstümlichen Marken wie Volkswagen oder Ford stark vertreten. Und auch die japanischen Autos scheinen sich in der Tuner-Szene großer Beliebtheit zu erfreuen.

Etwas abseits stand ein Wagen, der die Herzen der Autofreunde höherschlagen lässt: Ein Porsche GT 3 in Mattgrün mit einigen bunten Elementen. Es gehört Sidney Hoffmann, bekannt aus der Fernsehserie „Die PS-Profis“. Der Dortmunder, der selber aus der Tuningszene kommt, hält diese Fahrzeuge für nicht besonders unfallträchtig: „Junge Leute mit getunten Autos gehen mit ihrem fahrbaren Untersatz meistens sehr bewusst um, weil sie in ihn sehr viel Geld investiert haben,“ sagte er Kritisch werde es, wenn sich junge Leute großvolumige, PS-starke Fahrzeuge ausleihen. Hoffmann wurde von den Freunden getunter Autos begeistert gefeiert.

Michael Gillessen und Christian Blüggel gehören nicht dieser „Spaßfraktion“ an: Der eine arbeitet beim Polizeipräsidium Düsseldorf, der andere beim Landesamt für Aus- und Fortbildung der Polizei. Sie waren nicht ohne Grund mit im Boot: Die Track & Safety Days werden vom Bundesverkehrsministerium gefördert. So ist zu erklären, dass die Teilnahme nur 25 Euro kostet. Die jungen Fahrer schneller und schöner Autos sollten angehalten werden, sich an Recht und Gesetz zu halten. Hermann Schenk und sein Kollege Thomas Schuster von den Überwachungsorganisationen hatten zu vermitteln, was beim Tuning erlaubt ist und was nicht. „Besonders wichtig ist das Geräusch- und Abgasverhalten“, erklärten die Techniker.

Ralf Berlin, einer der vier Fahrtrainer, der früher selber sehr gerne sehr schnell auf zwei und vier Rädern unterwegs gewesen ist, gab den jungen Leuten zu verstehen: „Geschwindigkeit ist nicht immer eine Lösung.“ Geübt werden sollten später unter anderem Not- beziehungsweise Vollbremsungen. Das war eine große Herausforderung für Fahrer älterer Fahrzeuge ohne ABS. Eine Erfahrung, die Berlin immer wieder macht: „Mädels haben meistens ein bisschen mehr Respekt davor, mit ihrem Auto in den Grenzbereich vorzustoßen.“ Angst hätten sie aber nicht: „Sonst wären sie heute nicht hier.“ Unter den 100 Teilnehmern waren neun junge Frauen. Aus Erlangen war Pascal Janßen angereist – der 30-jährige Maschinenführer freute sich auf einen Tag: „Ich möchte neue Erfahrungen sammeln, neue Leute kennenlernen und die Atmosphäre unter Gleichgesinnten genießen.“ Er war mit einem 330 PS starken Seat Leon Cupra vorgefahren.

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