Grevenbroich Touristenattraktion Grevenbroich?

Grevenbroich · Grevenbroich Ist die "Bundeshauptstadt der Energie" interessant für den Tourismus? Dieser Frage werden elf Stadtinspektoren-Anwärterinnen der Fachhochschule Köln auf den Grund gehen.

Im Rahmen eines zehnwöchigen Projekts, das Ende Oktober startet, werden die jungen Frauen ermitteln, mit welchen Pfründen Grevenbroich in Sachen Fremdenverkehr wuchern kann.

Zeitgleich sollen die "touristischen Schwächen" der Kommune herausgestellt werden.

Ihre Analyse soll der Stadt künftig dabei helfen, sich überregional besser zu vermarkten - beispielsweise als lohnenswertes Ziel für Tagesausflüge.

Die Stärken- und Schwächen-Analyse ist keineswegs eine freiwillige Idee der elf Studenten. Vielmehr steht die Projektarbeit auf ihrem Stundenplan, erklärt die Lehrbeauftragte Britta Sturm-Platz.

"Die Studierenden lernen auf diese Weise, eigene Wege zu gehen und praktische Erfahrungen zu sammeln."

Das Ergebnis dieser Arbeit wird bereits jetzt von Bürgermeister Axel Prümm mit Spannung erwartet: "Die in der Analyse erkannten Stärken wollen wir anschließend aus-, die Schwächen abbauen.

Insofern wird die Stadt profitieren." Als kleine Gegenleistung wird sich die Stadtverwaltung darum bemühen, den jungen Frauen Experten an die Seite zu stellen - etwa einen Wirtschaftsberater und einen Vertreter eines Marketing-Unternehmens.

"Wir haben bereits in den Vorbereitungstreffen erkannt, dass in Grevenbroich auf vielfältige Weise Energie erlebt, getankt und verbraucht werden kann", meint Yvonne Gramms, eine von sechs Grevenbroicherinnen, die am Projekt beteiligt sind.

Im Herbst und im Winter soll nun festgestellt werden, was die Stadt sonst noch alles zu bieten hat.

Dabei kamen die Studenten auf die Idee, nicht nur die Grevenbroicher, sondern auch die Bewohner der Nachbargemeinden in ihr Projekt mit einzubeziehen.

Ihnen sollen unter anderem folgende Fragen gestellt werden: Was macht die Stadt für Besucher attraktiv? Welche Plätze, Orte, Vereine und Aktivitäten sind zu empfehlen?

Wo gibt es Sehenswürdigkeiten, die noch keiner kennt? Gibt es alte Geschichten, die in Vergessenheit zu geraten drohen?

"Sollte bei dieser Analyse herauskommen, dass sich Grevenbroich nicht für den Tourismus eignet, müssen wir zwangsläufig damit leben", meint Bürgermeister Prümm.

Er rechnet jedoch mit einem anderen Ergebnis: "Ich bin davon überzeugt, dass unsere Stadt und ihr Umfeld sehr viel zu bieten haben, das auf überregionales Interesse stoßen könnte."

Dem kann Werner Amian zustimmen. Der Stadtmarketing-Experte und Verkehrsvereins-Vorsitzende kümmert sich bereits seit Jahren um Ausflügler, die einen Abstecher nach Grevenbroich unternehmen.

Das sind übrigens nicht wenige: "Alleine in der ersten Jahreshälfte habe ich 700 Besucher durch die Stadt geführt.

Es waren größtenteils Bustouristen, die auf dem Weg in die Eifel oder ins Bergische Land den Vormittag in Grevenbroich verbrachten." Das Hauptinteresse der Reisenden - galt insbesondere dem Tagebau, aber auch den drei Schlössern.

Hauptsächlich wird die Stadt von Niederländern besucht. Aber auch Dänen und Schweden sind häufige Gäste in Grevenbroich, da ein skandinavisches Reiseunternehmen die Stadt in ihr Programm aufgenommen hat.

"Von hier aus unternehmen sie Touren in die umliegenden Metropolen, teilweise sogar bis Brüssel", weiß Amian.

Seine Meinung: "Grevenbroich ist eine Stadt für den Tagestourismus - unbedingt. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Analyse der Studentinnen."

Info Ideen und Vorschläge für das "Projekt Fremdenverkehr" per Email unter der Adresse mailto:economics@grevenbroich.de oder per Post unter der Anschrift Stadtverwaltung, 41515 Grevenbroich.

(NGZ)
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