Grevenbroich Tote Krähe wurde zwischen Pfählen „gekreuzigt“
Grevenbroich · So etwas hat Umweltbeauftragter Norbert Wolf noch nicht erlebt: eine tote Krähe, die mit Kunststoffschnüren an den Flügeln – wie gekreuzigt – zwischen zwei Pfählen aufgehängt worden war. "Ein makabres Bild, das mutete schon mittelalterlich an", erklärt Wolf.
So etwas hat Umweltbeauftragter Norbert Wolf noch nicht erlebt: eine tote Krähe, die mit Kunststoffschnüren an den Flügeln — wie gekreuzigt — zwischen zwei Pfählen aufgehängt worden war. "Ein makabres Bild, das mutete schon mittelalterlich an", erklärt Wolf.
Die Stadt hat jetzt Anzeige bei der Unteren Landschaftsbehörde erstattet. Bei dem aufgehängten Tier handelt es sich um "eine Saatkrähe — eine bei uns besonders geschützte Vogelart", begründet der städtische Umweltbeauftragte. Spaziergänger hatten den aufgeknüpften Vogelkadaver an einem Ackerrand bei Neukirchen gefunden. "Vor allem für Kinder, die dort vorbeigehen, ist das natürlich nicht schön", erklärt Wolf. "Vermutlich wollte jemand mit dem toten Vogel Artgenossen davon abschrecken, auf den Ackerflächen nach Nahrung zu suchen. Nach unserer Erfahrung funktioniert das aber in den meisten fällen aber nicht", so Norbert Wolf. Die "gute alte Vogelscheuche" sei dafür besser geeignet.
Ein Mitarbeiter des Schneckenhaus-Teams der Stadt hatte den Vogel-Kadaver sichergestellt. "Die Saatkrähe ist erschossen worden. Der Körper wies ein Einschussloch auf, beim Röntgen wurden Bleistücke gefunden", erläutert Wolf. Diese Vogelart dürfe nicht bejagt werden.
Moralisch, so der Umweltbeauftragte weiter, möge jeder für sich diese Handlungsweise bewerten. Doch er weist darauf hin, dass Saatkrähen durchaus keine Schädlinge sind. "Man sollte daran denken, dass Krähen beispielsweise Mäuse fressen und somit eine Massenvermehrung von diesen Nagetieren eindämmen helfen", erklärt der Umweltexperte. "Darüber hinaus holen sie eine Vielzahl landwirtschaftlicher Schadinsekten und deren Larven aus dem Boden und fressen sie."