Straßenverkehr in Grevenbroich Tempo 30 beschäftigt die Politik weiter

Elsen · Das umstrittene Tempo 30 auf der Rheydter Straße ist am Donnerstag erneut Thema in der Politik. Im Hauptausschuss liegen mehrere Anträge von zwei Bürgern vor, die unter anderem die uneingeschränkte Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 forderten. Die Verwaltung empfiehlt, die Anträge abzulehnen. Das gilt auch für ein beantragtes Verbot für Lkw mit mehr als zwölf Tonnen Gesamtgewicht.

Ein Bürger beklagt Risse in seinem Haus an der Straße und legt ein Erschütterungsgutachten vor, das eine außergewöhnliche Belastung den ganzen Tag durch dokumentiere. „Sollte der Rat beschließen, zu Tempo 50 zurückzukehren und keine Regelungen zur Verringerung des Schwerlastverkehrs einzuleiten, nimmt er damit billigend in Kauf, dass an unserem Haus weitere Bauschäden entstehen werden“, so der Antragsteller. Eine Forderung von Schadensersatz sei „keineswegs ausgeschlossen“.

 Ende 2019 war das Zusatzschild montiert worden.

Ende 2019 war das Zusatzschild montiert worden.

Foto: Dieter Staniek

Die Anträge waren bereits vor der letzten Schilder-Änderung gestellt worden. Zunächst waren 2017 an drei Hauptstraßen vor Schulen, Altenheimen und Kitas Tempo 30-Zonen eingerichtet worden. Nach erheblichem Protest korrigierte die Politik 2019 den Beschluss. Zwei „30“-Bereiche (Lindenstraße, Auf der Schanze) wurden aufgehoben,. der an der Rheydter Straße an der Erich-Kästner-Schule auf die Zeit von 7 bis 17 Uhr begrenzt. Die Verwaltung sieht „keine Veranlassung“, vom 2019 gefassten Beschluss abzuweichen. Zu den Haus-Rissen stellt sie fest, „dass ein kausaler Zusammenhang“ zwischen den Schäden und Bodenerschütterungen durch Schwerlastverkehr nicht hergestellt werden könne. Zudem sei die Rheydter Straße schon beim Haus-Bau um 1900 Hauptdurchgangsstraße gewesen. Allerdings: Der erste Lkw wurde in Deutschland 1896 gebaut, mit vier PS schaffte er Tempo 12. Auf der Rheydter Straße dürften 1900 vor allem Kutschen und zeitweise die Rübenbahn mit ihren Wägelchen gerollt sein.

Ebenfalls beantragt wurde eine konsequente Tempoüberwachung. Die Stadt weist darauf hin, dass die Straße für den Radarwagen in die „Priorität 1“ eingestuft sei.

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