Grevenbroich Telekom stellt schnelles Internet in Aussicht

Grevenbroich · Die Telekom schaltet sich offenbar verstärkt in die Gespräche über schnellere Internetverbindungen in Grevenbroich ein. Nach NGZ-Informationen soll es in der vergangenen Woche ein Treffen in der Schlossstadt gegeben haben. Offiziell gibt es dazu keine Stellungnahme. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hatte zuletzt mehrfach auf die laufenden Verhandlungen mit dem Unternehmen "Deutsche Glasfaser" verwiesen. Wirtschaftsförderer Ulrich Held erklärte: "Wir warten derzeit auf Rückmeldung von der ,Deutsche Glasfaser'." Allein deren Auftreten auf dem Markt scheint jedoch bei der Telekom für Bewegung zu sorgen.

 Langsames Internet in Barrenstein: Martin Hoffmann (l.) und Dennis Winkelmann sind unzufrieden mit der Internetversorgung im Stadtgebiet.

Langsames Internet in Barrenstein: Martin Hoffmann (l.) und Dennis Winkelmann sind unzufrieden mit der Internetversorgung im Stadtgebiet.

Foto: Linda Hammer

Auch im Kreis Heinsberg, wo die "Deutsche Glasfaser" bereits aktiv ist, hat der ehemalige Staatskonzern mittlerweile Investitionsbereitschaft signalisiert. In Wegberg soll das Stadtgebiet flächendeckend mit VDSL-Technik ausgestattet werden. Diese Technik macht Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich, die tatsächliche Geschwindigkeit ist abhängig von der Entfernung des jeweiligen Anschlusses zum nächsten Verteilerkasten. Dies kann als direkte Kampfansage an die "Deutsche Glasfaser" verstanden werden. Deren geplanter Netzausbau im Kreis Heinsberg war auch für die Stadt Grevenbroich als Beispiel mit Modellcharakter bezeichnet worden.

Bei Bürgern und Gewerbetreibenden, die mit den lahmen Internetverbindungen in einigen Teilen der Schlossstadt unzufrieden sind, weckt das Engagement der Telekom neue Hoffnung. "Vielleicht tut sich dadurch ja doch mal irgendwann etwas", sagt Martin Hoffmann. Der Barrensteiner schüttelt immer wieder den Kopf, wenn er auf die aktuelle Versorgung in der Schlossstadt blickt. "Das ist katastrophal. Für Gewerbetreibende ist das ein enormer Standortnachteil", sagt Hoffmann. Ähnliche Klagen kennt er von vielen Nachbarn. Der selbstständige Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Dennis Winkelmann schlägt in dieselbe Kerbe. "Wenn ich Pläne an Kunden verschicken oder ein paar Megabyte downloaden möchte, kann ich erst mal den Raum verlassen und Kaffee trinken gehen." Martin Hoffmann betont: "Der Stadt ist das längst bekannt, wir reden dabei also keineswegs über Neuland."

Ein Glasfasernetz könnte die Probleme in den unterversorgten Stadtteilen lösen und Übertragungsmöglichkeiten von 100 MBit pro Sekunde beim Down- und Upload ermöglichen. Allerdings schätzen viele Experten VDSL als absolut ausreichend ein. Dabei handelt es sich um die schnellste DSL-Variante. Die Turboleitungen funktionieren teilweise ganz klassisch über den Telefonanschluss und eine DSL-Verbindung. Schnelles Breitband-Internet kann aber auch aus der Fernsehbuchse kommen: Die Kupfer-Koaxialkabel der Kabelnetzbetreiber können nicht nur das TV-Signal, sondern auch andere Daten transportieren. Dafür müssen aber erst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Der Anbieter rüstet dafür den Kabelverstärker des Hauses um und tauscht den alten TV-Anschluss gegen eine Multimediabuchse.

(NGZ)
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