Telefontrick in Grevenbroich Seniorin soll Zählerstände am Telefon durchgeben

Grevenbroich · Ob ein neuer Stromvertrag verkauft werden sollte – oder mutmaßliche Betrüger auf persönliche Daten aus waren, das ist ungewiss. Eine 62-jährige Grevenbroicher wurde im Auftrag ihres Stromversorgers aufgefordert, ihrem Stromzähler abzulesen .

 Zählerstände selbst ablesen? Offenbar ein Trick.

Zählerstände selbst ablesen? Offenbar ein Trick.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die 62-Jährige hat völlig richtig reagiert, aber mulmig ist ihr immer noch: „Deshalb möchte ich meinen Namen nicht in der Zeitung lesen“, sagt sie. Der Angriff erfolgte per Telefonanruf.

Ein vermeintlich freundlicher Mann stellte sich vor, sagte, er sei vom örtlichen Energieversorger. „Wir möchten Sie bitten, den Stand ihres Stromzählers abzulesen und durchzugeben“, sagte die Männerstimme. Die Seniorin dürfen den Hörer ruhig auf die Seite legen und in aller Ruhe zum Zähler gehen.

Im Hintergrund rauschte es ziemlich laut – so als säße der Anrufer in einem Call Center. „Da habe ich dem ganzen nicht getraut und einfach aufgelegt“, berichtet die 62-Jährige. Der anschließende Kontrollanruf beim tatsächlichen Stromanbieter ergab: Die Grevenbroicherin hat sich nicht getäuscht; der Unbekannte hatte nur vorgetäuscht, im Auftrag des Unternehmens unterwegs zu sein: „Wir würden Sie niemals telefonisch auffordern, ihren Zählerstand abzulesen.“

Was der Anrufer wollte – ob den Wechsel zu einem vermeintlich günstigeren Stromanbieter durchzudrücken oder die Daten der Seniorin abgreifen – ist ungewiss. In den sozialen Medien findet sich mindestens ein weiterer aktueller Bericht aus Grevenbroich, in dem ähnlich vorgegangen wurde. Dort gelang es sogar, die Telefonnummer des Anrufers zu notieren.

„Ob hier letzten Endes jemand etwas verkaufen wollte oder mutmaßliche Betrüger am Werk waren, ist schwer auszumachen“, sagte eine Polizeisprecherin. Fest steht – mit unterschiedlichen Maschen versuchen Fremde immer wieder ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. „So wie in diesem Fall sollte man dann einfach auflegen“, lautet der Rat. Selbst wenn angeblich ein Verwandter am Telefon sein sollte – notfalls könne man ja selbst zurückrufen. Über die 110, oder die 02131 3000 sei die Polizei immer erreichbar – falls nötig.

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