Grevenbroich Tauziehen um Rettungswache

Grevenbroich · Wo entsteht die neue Rettungswache – im Grevenbroicher Süden zusammen mit dem geplanten Feuerwehrhaus oder in Rommerskirchen? Um diese Frage ist ein Tauziehen entbrannt, der Kreis will die Standorte prüfen.

 Zusätzlich zur Rettungswache an der Röntgenstraße (u.) ist eine zweite Wache gemeinsam mit der Feuerwehr geplant (o.).

Zusätzlich zur Rettungswache an der Röntgenstraße (u.) ist eine zweite Wache gemeinsam mit der Feuerwehr geplant (o.).

Foto: Archiv / Grafik. Thelenarchitekten

Wo entsteht die neue Rettungswache — im Grevenbroicher Süden zusammen mit dem geplanten Feuerwehrhaus oder in Rommerskirchen? Um diese Frage ist ein Tauziehen entbrannt, der Kreis will die Standorte prüfen.

Grevenbroich: Tauziehen um Rettungswache
Foto: Grafik Architekten Hans-Jörg und Andrea Thelen

Das Grundstück ist gekauft, die Pläne sind fertig. Die Stadt plant an der Grenze zwischen Frimmersdorf und Neurath ein neues Feuerwehrgerätehaus mit integrierter Rettungswache des Kreises. Doch ob das 2,4-Millionen-Euro-Projekt so auch verwirklicht wird, ist noch offen — ein Tauziehen zwischen Grevenbroich und der Gemeinde Rommerskirchen ist entbrannt. Die Nachbarn wollen nämlich die Rettungswache auf ihrem Gebiet haben und gehen gehörig in die Offensive.

Zunächst hatten sich alle Fraktionen dort in einer Resolution für einen Rettungswagen (RTW) in der Gemeinde ausgesprochen, um die Hilfsfristen deutlich zu verkürzen, Bislang rückt der RTW von außerhalb an. Die Gemeinde hat dem Landrat nun drei Standorte vorgeschlagen — alle entlang der B 59. Der Rommerskirchener SPD-Fraktionschef Martin Mertens sieht gute Chancen für eine eigene Wache, von der aus auch der Grevenbroicher Süden versorgt würde.

Trotz aller Anstrengungen der Nachbarn ist Dezernent Claus Ropertz im Grevenbroicher Rathaus zuversichtlich: "Wir haben den Vorteil, dass wir um einiges weiter sind. Die Pläne sind fertig, wir haben dem Landrat bereits Unterlagen mit der Raumaufteilung zugesandt — und unsere Vorstellungen über die Miethöhe, die der Kreis zahlen würde", sagt Ropertz. "Nach dessen OK können wir sofort loslegen, das Haus wäre Ende 2013 fertig." Mehrere Fraktionen hatten mit Blick auf die Nachbarn auf Eile gedrängt.

In die Wache sollen neben dem Rettungsdienst, der auch nach Rommerskirchen ausrücken soll, die beiden heutigen Löschzüge Frimmersdorf und Neurath einziehen. Deren Gerätehäuser sind erheblich sanierungsbedürftig. Die Entscheidung liegt beim Kreis: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hat eine "ergebnisoffene Prüfung" angekündigt. Vor zwei Monaten hatte er aber auch erklärt: "Nach dem Rettungsbedarfsplan ist Rommerskirchen der falsche Standort."

Montag betonte sein Vertreter Jürgen Steinmetz: "Es gibt keine Vorfestlegung. Grevenbroich hat Unterlagen zugesandt, die Gemeinde Rommerskirchen haben wir um konkreteres Material gebeten. Dann prüfen wir, welche Lösung aus qualitativer und wirtschaftlicher Sicht die sinnvollere ist."

Ein Vorteil für Grevenbroich könnte, so heißt es beim Kreis, die größere Zahl der Rettungsdiensteinsätze sein. Ein Kriterium ist auch, ob die Hilfsfristen eingehalten werden. In Grevenbroich soll der RTW binnen acht, in Rommerskirchen in zwölf Minuten am Einsatzort sein. Was passiert, wenn Grevenbroich das Nachsehen hat? "Das wäre ein herber Verlust, wir müssten die Pläne überarbeiten", sagt Ropertz, der aber betont: Das Feuerwehrhaus werde "auf jeden Fall bis Ende 2013 gebaut".

(NGZ)
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