Karl Heinz Bommers zieht positive Bilanz Täglich 100 Stammkunden

Nahezu heimlich und unbemerkt von der Öffentlichkeit "feierte" die Radstation der Caritas am Grevenbroicher Bahnhof ihr zweijähriges Bestehen. Die Verantwortlichen sind zufrieden mit der Resonanz: Täglich stellen dort etwa 100 Stammkunden ihren "Drahtesel" unter Aufsicht.

"Die Station wurde im April 1999 als gemeinnützige Einrichtung eröffnet. Unsere Angestellten wurden vom Sozialamt zu uns geschickt", erklärt Karl-Heinz Bommers, Leiter der Radstation. Die derzeit sieben Arbeiter erhalten Einjahresverträge, denn: "Es sollen immer neue Leute die Möglichkeit bekommen, mal an der Arbeit zu schnuppern." Und die ist äußerst vielfältig. "Wir bewachen Fahrräder, reparieren und verleihen sie und bieten gebrauchte Räder zum Verkauf an", erläutert Bommers die Arbeit in der Radstation. Die Angestellten erhalten eine einmonatige Kurzausbildung vom Zweiradmechaniker-Meister Michael Kage. Danach sind sie in der Lage, Reparaturen wie das Flicken von Reifen oder das Überprüfen der Lichtanlage auszuführen.

"Wir bieten den Kunden auch an, ihr Rad zu putzen", so Bommers. "Solche Wünsche müssen natürlich gesondert bezahlt werden." Der Grundpreis für die Bewachung beträgt eine Mark pro Tag, es werden aber auch Monats- und Jahreskarten verkauft. Und zwar eine ganze Menge. "Wir haben zurzeit etwa 80 Stammkunden mit Monatskarte und rund 20, die unseren Service gleich ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen", erklärt der Stations-Leiter. Der Preis für eine Monatskarte liegt bei zwölf, der für eine Jahreskarte bei 120 Mark. "Das Projekt wird gut angenommen", zeigt Bommers sich zufrieden. "Wir sind fast ausgebucht, haben nahezu keinen Platz mehr." Doch dem wird bald abgeholfen: "Die Einrichtung wird erweitert. Der Bereich vor der Station wird eingezäunt, dann haben wir wieder genug Platz", erklärt Karl Heinz Bommers.

In Anspruch genommen wird das Angebot zumeist von Berufstätigen. "Entweder haben sie ihr Rad hier, kommen mit dem Zug nach Grevenbroich und fahren dann zur Arbeit oder sie wohnen in der Nähe, stellen ihr Rad ab und fahren mit der Bahn zur Arbeit", beschreibt Bommers die größte Kundengruppe. Geöffnet ist die Station täglich von 4.45 Uhr bis 22.15Uhr, gearbeitet wird in zwei Schichten. Desweiteren verkauft die Radstation alte, größtenteils gespendete und neu ausgestattete Räder. "Der Preis liegt zwischen 60 und 120 Mark." Für zehn Mark pro Tag werden Räder verliehen. "Neben dem Betreuen der Räder haben wir noch andere Arbeiten übernommen", so Bommers. "Wir sind verantwortlich für die Bahnhofsreinigung und für die der öffentlichen Toiletten. Außerdem versuchen wir, auch weitere Tätigkeiten wie Hausmeisterarbeiten oder Schneeräumen zu übernehmen." Und so ist nicht nur Bommers zufrieden mit der Arbeit der Radstation. "Nach jetzigem Stand läuft das Projekt weiter", berichtet er nach einem Gespräch mit dem Verantwortlichen des Caritasverbandes. Lina

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