Evangelische Kirchengemeinde muss handeln Südstadt-Pfarre wird aufgeteilt

Evangelische Kirchengemeinde muss handeln · Von Wiljo Piel Keine Aussicht auf die Wiederbesetzung der frei gewordenen Südstadt-Pfarrstelle und eine massive Verschlechterung der finanziellen Situation zwingen die Evangelische Kirchengemeinde zum Handeln: Ab August werden die Pfarrbezirke im Stadtgebiet komplett umstrukturiert. In der Matthäuskirche wird künftig nur noch einmal im Monat ein Abendmahls-Gottesdienst angeboten. An den anderen Wochenenden sollen die Südstädter per Shuttle-Service zur Christuskirche gebracht werden. NGZ-Foto: M. Reuter

Von Wiljo Piel Keine Aussicht auf die Wiederbesetzung der frei gewordenen Südstadt-Pfarrstelle und eine massive Verschlechterung der finanziellen Situation zwingen die Evangelische Kirchengemeinde zum Handeln: Ab August werden die Pfarrbezirke im Stadtgebiet komplett umstrukturiert. In der Matthäuskirche wird künftig nur noch einmal im Monat ein Abendmahls-Gottesdienst angeboten. An den anderen Wochenenden sollen die Südstädter per Shuttle-Service zur Christuskirche gebracht werden. NGZ-Foto: M. Reuter

Grevenbroich Pastor Hans-Jürgen Ziegenhagen, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Grevenbroich, blickt skeptisch in die Zukunft. Er glaubt nicht daran, dass die vor gut zwei Jahren durch den Weggang von Pfarrer Erich Frehse frei gewordene Südstadt-Pfarrstelle wieder besetzt werden kann. "Es gab in der Vergangenheit zwar mehrere Bewerbungs-Verfahren sowie viele Gespräche mit den Vertretern des Kirchenkreises und der Kirchenleitung, die für eine Wiederbesetzung der Pfarrstelle zuständig ist.

Doch ein Erfolg konnte dabei nicht erzielt werden", erklärt er. Und die Signale, die derzeit vom Landeskirchenamt und der Kreissynode nach Grevenbroich ausgesandt werden, deuten nicht darauf hin, dass in absehbarer Zeit wieder ein Pastor seinen Dienst in der Südstadt antreten wird. Denn die finanzielle Situation in den Gemeinden habe sich "massiv verschlechtert". Mit diesem Thema wird sich die Synode des Kirchenkreises Gladbach bei ihrer Sitzung am Samstag auseinander setzen. Dass es dabei unter anderem auch zu Diskussionen über Angebots-Kürzungen kommen wird - beispielsweise im Bereich der Gehörlosen- und Krankenhaus-Seelsorge -, gilt als sicher.

"Vor diesem Hintergrund wird in der Gemeinde Grevenbroich eine Umstrukturierung in allen Pfarrbezirken erforderlich werden", betont Pastor Hans-Jürgen Ziegenhagen. Bisher gibt es im zweiten Pfarrbezirk (Südstadt, Allrath, Barrenstein, Neuenhausen) im wöchentlichen Wechsel Vertretungsdienste für Taufen, Trauungen, Beerdigungen und Gottesdienste. Ab August werden die Grevenbroicher Seelsorger für folgende Stadtteile zuständig sein: Pfarrerin Monika Ruge übernimmt den Pfarrbezirk I (Christuskirche Grevenbroich).

Dazu gehören das Stadtzentrum, Laach, das Gewerbegebiet Ost, das Seniorenzentrum Albert-Schweitzer-Haus und der Kernbereich der Südstadt. Der Pfarrbezirk III (Lukaskirche Orken) wird von Hans-Jürgen Ziegenhagen betreut. Dazu gehören Orken, Elsen, Noithausen, Fürth, Neu-Elfgen sowie Barrenstein und das Seniorenzentrum "Barbarahaus". Pfarrerin Petra Reitz ist für den Pfarrbezirk IV (Johanneskirche Neurath, Markuskirche Gustorf) verantwortlich.

Dazu gehören ab August die Orte Neurath, Frimmersdorf, Gustorf, Gindorf, Allrath und Neuenhausen. "Der wöchentliche Gottesdienst in der Matthäuskirche (Südstadt) kann künftig leider nicht mehr aufrecht erhalten werden", erklärt Pastor Ziegenhagen. Neben den besonderen Festtags-Gottesdiensten (wie Ostern und Pfingsten), die dann bereits um 9.30 Uhr beginnen, wird an jedem vierten Sonntag im Monat (11 Uhr) ein Abendmahls-Gottesdienst stattfinden. An den anderen Sonntagen wird ein Fahrdienst zur Christuskirche organisiert.

Wie Hans-Jürgen Ziegenhagen unterstreicht, bleibt der Konfirmanden-Unterricht von der Umstrukturierung unberührt, die bestehenden Kreise in der Südstadt (Handarbeit- und Seniorenkreis, Frauenhilfe) finden "bis auf weiteres" statt. Für die Jugendarbeit ist weiterhin Sabine Koch verantwortlich. Die Umstrukturierung wird auch Thema eines Informations-Abends sein. Termin: Donnerstag, 15. Juli, 19 Uhr, in der Christuskirche.

(NGZ)
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