Strukturwandel in Grevenbroich DGB will Unterstützung für die Industrie

Grevenbroich · Der Strukturwandel kann sich empfindlich auf die Industrie in Grevenbroich und dem gesamten Kreis auswirken. Die Gewerkschafter fordern daher politische Rahmenbedingungen. Bei einem Treffen mit Betriebsräten ging es auch um die Zukunft der Hydro-Walzwerke.

 Wichtiger Industriestandort in der Region: das Hydro-Werk in Grevenbroich. (Archivfoto)

Wichtiger Industriestandort in der Region: das Hydro-Werk in Grevenbroich. (Archivfoto)

Foto: Kandzorra, Christian

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Industriegewerkschaft (IG) Metall halten die Sicherung des Energiestandorts als entscheidend für den Erhalt von Arbeitsplätzen auch in Grevenbroich – unter anderem bei Hydro. Das teilte der DGB nach einem Treffen von Gewerkschaftern und Hydro-Betriebsräten mit. Bei dem Treffen ging es um die Zukunft der Aluwerke nach dem Verkauf an die US-Investmentgesellschaft KPS. Im Vordergrund standen die Zukunftssicherung des Unternehmens und die Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze der Walzsparte mit kreisweit rund 4500 Beschäftigten. Auch die Auswirkungen des anstehenden Strukturwandels durch den Ausstieg aus der Braunkohle wurden diskutiert. Im Fokus: Fragen der Energiesicherheit.

Der DGB und seine Gewerkschaften hätten „einen sensiblen Blick darauf, was in den Unternehmen wie Hydro aktuell vor Ort passiert und welche Entscheidungen in den Unternehmen erfolgen“, sagte DGB-Regionsgeschäftsführerin Sigrid Wolf. Es müsse dafür gesorgt werden, dass finanzielle Mittel nicht nur in schon vorher geplante Infrastrukturmaßnahmen, wie die Westspange um Köln, fließen. „Es darf nicht Ziel der Politik sein, dass Braunkohlemittel dafür eingesetzt werden. Sie dürfen nicht zweckentfremdet werden.“ Die Mittel für den Strukturwandel müssten laut Wolf gezielt für die Sicherung von Arbeitsplätzen, für die Ansiedlung von Industrie und für Weiterqualifizierungsmaßnahmen eingesetzt werden.

Volker Consoir, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss, sagte: „Für unsere Beschäftigten in der Aluminiumindustrie ist der Strukturwandel im Bereich der Energiewende von enormer Relevanz.“ Allein im Rhein-Kreis seien Tausende Arbeitnehmer betroffen. „Im besten Fall können sich die Betriebe in unserer Region zum Vorreiter für eine möglichst klimaneutrale Industrie weiterentwickeln und damit letztendlich zum Gelingen des Strukturwandels beitragen.“ Dafür brauche es verlässliche politische Rahmenbedingungen, damit die Unternehmen neben den Fördermitteln auch aus eigener wirtschaftlicher Kraft mehr und weitere sinnvolle Investitionen tätigen können.

Die Hydro-Betriebsräte verdeutlichten die Bedeutung der Versorgungssicherheit am Standort durch stabile Netze und bezahlbare Energie. Heinz Höhner, Betriebsratsvorsitzender im Grevenbroicher Werk: „Wir haben mit Aluminium und unserem Knowhow in der Verarbeitung die Schlüssel für Strukturwandel und Energiewende, letztendlich der Transformation. Leichte Fortbewegung und regenerative Energiegewinnung sind nur mit unseren veredelten Produkten möglich.“ Gesamtbetriebsratsvorsitzender Rolf Langhard erklärte: „Wir müssen nicht nur die Politik und die Gesellschaft davon überzeugen, dass wir Teil der Lösungen sind, sondern brauchen auch Eigentümer, die in unsere Standorte investieren und die an unsere zukunftsfähigen Konzepte glauben.“

(NGZ)
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