Grevenbroich Streit um Schadenersatz für Auto

Grevenbroich · Beim Glasfaserausbau wurde der Wagen von Thorsten Hüsgen beschädigt.

Bald kann Thorsten Hüsgen Einjähriges feiern, doch Grund zur Freude hat er nicht - im Gegenteil. Am 28. April ist es ein Jahr her, dass ein Absperrgitter, das bei Bauarbeiten zur Glasfaser-Verlegung in Verwendung war, sein Auto beschädigt und Kosten von etwa 2500 Euro verursacht hat. Die hat er noch immer nicht ersetzt bekommen, inzwischen steht Hüsgen kurz davor, vor Gericht zu ziehen.

Am Tag des Unfalls hatte Thorsten Hüsgen seine Tochter Merle von der Schule abgeholt. In der Schulstraße kippte ein Absperrgitter um, das offenbar nur lose an eine Art Anhänger gelehnt war, als Hüsgen daran vorbei fuhr. Die rechte Seite seines Wagens wurde getroffen, es entstanden Schäden an Tür, Felgen und Reifen. In Summe belief sich der Schaden auf 2547,80 Euro, hinzu kamen Kosten für einen Leihwagen. "Das Auto war zwar noch betriebsfähig, aber nicht verkehrssicher", berichten Hüsgen und sein Anwalt, Gregor Mackes. Schon am Tag des Unfalls habe er sich über das Verhalten eines Bauarbeiters geärgert, so Hüsgen: "Der wollte das Gitter direkt nach dem Unfall wegräumen." Er habe interveniert, ein Foto gemacht und die Polizei gerufen. Die Beamten hätten aber nicht viel tun können, seien nach dem Austausch der Personalien wieder abgefahren.

Auf den Unfall folgte der Streit um die Regulierung des Schadens. Zunächst wendete Hüsgen sich an die Deutsche Glasfaser, berichtet er. "Da hieß es immer ,Wir regeln das'", so der 43-Jährige. Als Anwalt Mackes in einem Schreiben eine Sachstandsmitteilung gefordert habe, habe das Unternehmen dann an einen Subunternehmer verwiesen. "Die haben sich im Januar gemeldet und mitgeteilt, dass sie nicht zahlen", berichten Hüsgen und sein Anwalt. Der Subunternehmer sage, dass sich beim Unfall alles anders zugetragen habe. Kurios finden Mackes und Hüsgen, dass die Firma auf fünf Zeugen verweist. Hüsgen: "Die Zeugen kamen erst mit der Polizei an." Wenn der Gegner nicht bereit sei, sich zu bewegen, "wird es zeitnah zu einer Klage kommen", so Mackes. Er und sein Mandant erwägen, jetzt noch eine letzte Frist zu setzen. Führe die aber zu keinem Ergebnis, gehe es vor Gericht.

Nicole Holländer, Regionalleitung Marketing & Vertrieb der Deutschen Glasfaser, teilt auf Anfrage mit, der Schadensfall Hüsgen sei nicht bei der Deutschen Glasfaser bearbeitet worden. Für den Ausbau des Netzes sei die BAM als Generalunternehmen beauftragt worden, die wiederum Subunternehmen beauftrage. Ihres Wissens nach sei die BAM davon ausgegangen, der Fall sei mit dem Subunternehmen geregelt worden. Eine BAM-Mitarbeiterin wollte auf Anfrage unserer Redaktion keinen Kommentar zu der Angelegenheit abgeben.

(NGZ)
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