Grevenbroich Strauss-Filiale schließt Ende Januar

Grevenbroich · Der Kölner Straße in der Fußgängerzone geht ein weiteres Geschäft verloren: Die Strauss-Filiale in der Coens-Galerie schließt am 31. Januar. Das berichten Mitarbeiter. Eine offizielle Stellungnahme dazu gibt es allerdings nicht.

Das ist Strauss Innovation
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Die schlechte Nachricht wird von Mitarbeitern der Strauss-Filiale in Grevenbroich bereits offen kommuniziert. Demnach soll die Niederlassung in der Coens-Galerie am 31. Januar nächsten Jahres ihre Türen schließen. In dieser Woche habe die rund zehnköpfige Belegschaft eine entsprechende Information erhalten, heißt es. Eine offizielle Stellungnahme von Seiten des Insolvenzverwalters steht allerdings noch aus. Eine Anfrage unserer Redaktion wurde von dessen Sprecher, Jörg Nolte, bis zum Freitagabend nicht beantwortet.

Strauss Innovation hatte im Juni dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Mitte Oktober wurde bekannt, dass es einen neuen Investor für das Handelsunternehmen gibt. Die Deutsche Mittelstandsholding mit Sitz in Frankfurt am Main wird etwa zwei Drittel der 77 Filialen, den Online-Shop und Teile der Hauptverwaltung in Langenfeld übernehmen. Welche Strauss-Niederlassungen von einer Schließung bedroht sind, soll Anfang November bekannt gegeben werden.

 Die Strauss-Filiale in der Coens-Galerie wird nach dem Weihnachtsgeschäft schließen. Die etwa zehn Mitarbeiter sind darüber informiert worden, dass sie zum 31. Januar ihre Jobs verlieren werden.

Die Strauss-Filiale in der Coens-Galerie wird nach dem Weihnachtsgeschäft schließen. Die etwa zehn Mitarbeiter sind darüber informiert worden, dass sie zum 31. Januar ihre Jobs verlieren werden.

Foto: Lothar Berns

Bürgermeister Klaus Krützen ist bereits darüber informiert worden, dass die Filiale in der Grevenbroicher Fußgängerzone betroffen sein wird. "Das sind schlechte Nachrichten", sagte der Verwaltungschef auf Anfrage unserer Redaktion: "Zum einen tut es mir außerordentlich leid um die Mitarbeiter und deren Familien, zum anderen geht damit in absehbarer Zeit ein attraktiver Ankermieter für die Coens-Galerie und die ganze Kölner Straße verloren." Vor diesem Hintergrund appelliert Krützen an die Verantwortlichen des Centers, "schnellstmöglich für einen hochwertigen Ersatz zu sorgen".

Der Bürgermeister würde "H&M" gerne als Nachfolger von Strauss in der Fußgängerzone sehen. Das schwedische Textilhandelsunternehmen sei ohnehin am Standort Grevenbroich "stark interessiert", die städtische Wirtschaftsförderung habe schon 2011 entsprechende Kontakte zum Management der Coens-Galerie hergestellt - es seien jedoch keine geeigneten Flächen gefunden worden. "Die große Strauss-Filiale und die darüber liegenden ehemaligen Räume eines Fitnesscenters - insgesamt etwa 2000 Quadratmeter - würden sich für ,H&M' anbieten. Das könnte eine Option für das Unternehmen sein", meint Klaus Krützen. "Seine" Wirtschaftsförderung stehe auf jeden Fall bereit, wenn Hilfe bei der Vermittlung benötigt werde. Von Seiten der Coens-Galerie war gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

Tim Grevelhörster, Vizevorsitzender des Werberings und Chef des Montanushofs, geht davon aus, dass die freiwerdende Fläche von der Lage her attraktiv für den Textilhandel sei. "Es ist aber nicht einfach, einen Interessenten für eine solch große Fläche zu finden", gibt er zu bedenken: "Wenn kein Interessent in den Startlöchern steht, wird sie kurzfristig nicht zu vermieten sein." Werbering-Vorstandsmitglied Heiner Schnorrenberg bezeichnet eine Schließung der Strauss-Filiale als "herben Verlust" für die Innenstadt. Er persönlich würde sich "H&M" oder einen anderen Anbieter von "Junger Mode" als Nachfolger des Handelsunternehmens wünschen.

(NGZ)
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