Straßenverkehr in Grevenbroich Rheydter Straße wird Führerschein-Falle

Elsen · Nach dem neuen Bußgeldkatalog ist der Führerschein ab Tempo 51 für einen Monat weg. CDU mahnt digitale Verkehrsschilder an. Wegen der Erich-Kästner-Grundschule und der der Kita hatte es der Rat Ende 2019 bei Tempo 30 gelassen, allerdings zeitlich beschränkt auf 7 bis 17 Uhr.

 Zeitweise gilt Tempo 30 auf der Rheydter Straße: Wer schneller fährt, muss nach dem neuen Bußgeldkatalog empfindliche Strafen hinnehmen.

Zeitweise gilt Tempo 30 auf der Rheydter Straße: Wer schneller fährt, muss nach dem neuen Bußgeldkatalog empfindliche Strafen hinnehmen.

Foto: Dieter Staniek

Der neue, ab Dienstag gültige Bußgeldkatalog für Verkehrsteilnehmer kennt kein Pardon für Raser. Wer innerorts 16 Stundenkilometer zu schnell ist, zahlt künftig 70 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg angeschrieben. Ab 21 Stundenkilometern ist der Führerschein für einen Monat weg, 80 Euro und zwei Punkte kommen hinzu. Die temporäre Tempo-30-Zone auf der Rheydter Straße zwischen Elsen und Grevenbroich Zentrum gerät durch diese Verschärfung wieder in den Blick.

Das 300 Meter lange, gut ausgebaute und schnurgerade Straßenstück rings um die Erich-Kästner-Grundschule bremst Autofahrer ein, zumindest zu den Zeiten, in denen Kinder dort unterwegs sind. Als das 2017 verhängte Tempolimit 2019 abgeschafft werden sollte, hatten Schuldirektor René Sell, die Kita Traumzauberhaus und andere dagegen protestiert. Anwohner sammelten 160 Unterschriften gegen den Versuch, zu Tempo 50 zurückzukehren.

Dabei war das fragliche Straßenstück 2018 und 2019 aus polizeilicher Sicht „unauffällig“, wie das zuständige Verkehrsdezernat mitteilt. 2018 habe es dort zwischen 7 und 17 Uhr drei Unfälle mit Leichtverletzten gegeben, 2019 waren es vier Unfälle mit Leichtverletzten. In keinem dieser Fälle sei eine zu hohe Geschwindigkeit die Unfallursache gewesen.

Aufgrund der zeitlichen Eingrenzung von Tempo 30 auf 7 bis 17 Uhr hat auch die CDU ihren Frieden mit dem Limit gemacht. „Leider hat es die Stadt bis heute nicht geschafft, die damals versprochenen, digitalen Tempo-Schilder aufzustellen“, kritisiert der CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Denn wie viele andere Autofahrer auch hat er die Erfahrung gemacht, dass auf der Rheydter Straße mittlerweile rund um die Uhr mit maximal 30 Stundenkilometern gefahren wird. „Das Kleingedruckte unter dem großen Schild liest offenbar keiner.“ Digitale Verkehrsschilder böten die Möglichkeit, die Temposchilder zu den fraglichen Zeiten an und auszuknippsen.

Die Vorsicht vieler Autofahrer resultiert daher, dass an der Rheydter Straße mindestens einmal, in der regel mehrfach pro Woche Blitzer von Stadt und Polizei stehen. Wie viele Tempoverstöße bei den Kontrollen festgestellt werden, konnte die Stadt nicht sagen.

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