Grevenbroich Stillstand bei "Gute Schule 2020"

Grevenbroich · Die Kreidezeit sollte längst vorbei sein. Damit Beamer, Whiteboard & Co. in die Klassenzimmer kommen, laufen zurzeit die Ausschreibungen für die technischen Voraussetzungen. Wann das Breitband endlich kommt, bleibt unklar.

 Whiteboard statt Kreidetafel, so funktioniert moderner Unterricht im digitalisierten Klassenzimmer. Auch Grevenbroich würde gerne alle seine Schulen vom Gymnasium bis zur Grundschule mit diesen modernen Mitteln ausstatten.

Whiteboard statt Kreidetafel, so funktioniert moderner Unterricht im digitalisierten Klassenzimmer. Auch Grevenbroich würde gerne alle seine Schulen vom Gymnasium bis zur Grundschule mit diesen modernen Mitteln ausstatten.

Foto: Ralph Matzerath

Ginge es nach Michael Heesch, könnten bereits morgen die Bagger anrollen. Aus dem Projekt "Gute Schule 2020" stehen insgesamt 3.446.256 Euro zur Verfügung, den Sanierungsstau in Sachen Digitalisierung zu beheben. "Das sind im Jahr 861.564 Euro", rechnet der Erste Beigeordnete vor. "Prioritär sollen damit an allen Schulen die technischen Voraussetzungen fürs 21. Jahrhundert geschaffen werden." Nach dem Medienentwicklungsplan, der als Basis zur Umsetzung des Landesprogramms "Gute Schule 2020" konzipiert wurde, wird ein Zeitraum von fünf Jahren, 2017 bis 2021, betrachtet.

Fit für die Zukunft sollen mit diesem Breitband das Erasmus- sowie das Pascal-Gymnasium, die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und Wilhelm von Humboldt-Gesamtschule, die Diedrich-Uhlhorn-Realschule (DUR) und alle Grundschulen gemacht werden. Das Berufskolleg ist Kreissache und bleibt vom Projekt unberücksichtigt.

Bislang allerdings ist es bei der Ankündigung geblieben, Grevenbroichs Schulen bleiben in Sachen Digitalisierung quasi ein weißer Fleck auf der Landkarte. Drei Maßnahmen, so skizziert der Schuldezernent, befinden sich derzeit im Ausschreibungsverfahren. Könnte hier ein Zuschlag erteilt werden, sollten zunächst am Erasmus-Gymnasium, DUR und im Gebäudeteil A der Käthe-Kollwitz-Schule mit den Tiefbauarbeiten für Breitband-Leitungen und WLAN "Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Hardware laufen kann". Wann es losgeht, steht in den Sternen. "Ein konkretes Anfangsdatum kann ich nicht benennen."

Wären hier alle Arbeiten abgeschlossen - Heesch: "Was Lärm macht wird in die Ferien verlegt" - ginge es im zweiten Abschnitt mit der Wilhelm von Humboldt-Schule, dem Rest der Käthe-Kollwitz-Schule, am Pascal-Gymnasium sowie sämtlichen Grundschulen weiter.

Wer wann an der Reihe ist, ist anhand eines Medienentwicklungsplans und einer entsprechenden Zeittafel festgeschrieben. "Damit haben wir bis 2020 alle Schulen am Netz", sagt Michael Heesch. Ziel dabei: Alle verfügen über die gleiche Technik, denn dieses gleiche System soll in Zukunft einheitlich von ITK betreut werden. ITK hostet bereits die städtische Homepage sowie den Mängelmelder. "Was aber gar nicht geht ist: In der Schule Autobahn, bis zur Schule bloß Feldweg", sagt Heesch über die Diskrepanz "lahmer Leitungen" und "Hightech Equipment im Klassenzimmer". Veralterte Technik und langsames Internet hindern die dringenden Maßnahmen zur Digitalisierung.

Schule und Computer - was anderswo längst zusammengehört, ist in Grevenbroich oft noch ein Gegensatz. Damit soll Schluss sein, damit alles rasch auf den neusten Stand der Dinge kommt, sucht Heesch weitere Geldquellen. Anfang November ist dazu Thomas Lörner vom Amt für Entwicklungs- und Landschaftsplanung eingeladen. Von ihm erhoffen sich die Stadtverantwortlichen nicht nur Informationen zum Stand des Breitbandbauprojekts im Rhein-Kreis Neuss. "Zusätzlich erfährt das Projekt durch die Hinzunahme der Fördermöglichkeit für Schulen eine deutliche Erweiterung." Vorgestellt wird darüber hinaus Marina Cabibbo, in den nächsten drei Jahren als Breitbandkoordinatorin bei der Kreisverwaltung im Einsatz.

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