Stifterstraße in Kapellen 591 Unterschriften gegen Baupläne für Wiese am Friedhof

Grevenbroich · Bürger aus Kapellen haben am Freitag mit Bürgermeister Klaus Krützen über die mögliche Bebauung am Friedhof diskutiert. Neben Unterschriften und Einwendungen überreichten sie eine große Foto-Collage.

 Anwohner der Stifterstraße haben Bürgermeister Klaus Krützen (li.) bei einem Termin am Freitagmorgen eine Foto-Collage übergeben.

Anwohner der Stifterstraße haben Bürgermeister Klaus Krützen (li.) bei einem Termin am Freitagmorgen eine Foto-Collage übergeben.

Foto: Stadt

Anwohner der Stifterstraße in Kapellen haben am Freitag 591 Unterschriften und mehrere Einwendungen gegen eine mögliche Bebauung der Grünfläche direkt am Friedhof bei der Stadtverwaltung eingereicht. Bei einem Termin mit Bürgermeister Klaus Krützen (SPD) übergaben sie dem Verwaltungschef zudem eine Collage mit Fotos von Bürgern aus dem Stadtteil, die sich auf „ihrer“ Grünfläche haben fotografieren lassen. Sie alle wollen für den Erhalt des letzten Stücks Grün dieser Größe in Alt-Kapellen kämpfen. Anwohner mobilisierten die Bewohner des Stadtteils, nachdem der Stadtrat mehrheitlich beschlossen hatte, dass für die Fläche ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll.

Der Widerstand in der Bevölkerung ist groß, allein am Montagabend sind bei einer Unterschriftensammlung vor Ort rund 300 Signaturen zusammengekommen. Das dürfte nun auch den Rathaus-Chef dazu bewogen haben, Aufklärungsarbeit zu leisten und kurzfristig einen Termin mit immerhin vier Vertretern aus Kapellen zu vereinbaren. Anwohner Michael Krämer sprach im Nachgang am Freitagmittag von einer „konstruktiven Diskussion“. Dabei soll der Verwaltungschef auch noch einmal das erklärt haben, was vor wenigen Tagen Rathaus-Sprecher Lukas Maaßen auf Anfrage unserer Redaktion erläutert hatte: Bisher sei nichts entschieden, das Planverfahren stehe noch ganz am Anfang. „Herr Krützen hat gesagt, dass das Ganze von Rat und Planungsausschuss genau überprüft wird“, sagte Michael Krämer, dem es nicht nur um den Erhalt der aus Sicht vieler Kapellener wertvollen Grünfläche geht, sondern auch um deren Aufwertung etwa durch Rollator-gerechte Gehwege und zusätzliche Sitzbänke. „Die Fläche zu bebauen, entspricht nicht dem Willen der Anwohner, der Kapellener allgemein und auch nicht dem Willen der Friedhofsbesucher“, unterstrich Krämer.

Ähnlich äußerte sich am Freitag Katja Blume, die gegenüber der Grünfläche wohnt und nun ebenfalls stellvertretend für viele Hundert Kapellener beim Bürgermeister sprach. Die Nachverdichtung innerhalb der Orte, mit der auch die Stadt argumentiert, dürfe nicht zulasten der Lebensqualität in Kapellen gehen. Stattdessen könne man etwa den dritten Abschnitt des Neubaugebiets ins Visier nehmen. Laut Blume soll insbesondere die Foto-Collage den Bürgermeister nicht unbeeindruckt gelassen haben. „Die Fotos geben den Unterschriften noch mal ein Gesicht“, sagte sie.

Nach Auskunft der Stadt ist für das Areal (der Bebauungsplan umfasst eine Fläche von rund 5000 Quadratmetern) der Bau von Reihenhäusern angedacht, die für eine Förderung geeignet sind. Die Fraktionen wollen eine Bebauung insbesondere vor dem Hintergrund des großen Wohnraumbedarfs in der Stadt geprüft wissen – allerdings mit offenem Ausgang, wie es etwa Grünen-Fraktionschef Peter Gehrmann betont hatte. Unter anderem die CDU hatte gegen den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans gestimmt. Nicht weil sie grundsätzlich gegen eine Bebauung ist, sondern weil sie die Grünachse zwischen St. Clemens und Friedhof erhalten will.

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