Stadtverwaltung Grevenbroich Stellenabbau: Politik fordert weitere Zahlen

Grevenbroich · Ratsfraktionen begrüßen den vom Bürgermeister vorgelegten Plan, haben aber noch Fragen zur Abgabe von Aufgaben.

Grundsätzlich positiv bewerten Politiker den von Bürgermeister Klaus Krützen vorgelegten Stellenreduzierungsplan, aber es bleiben offene Fragen. Bis zum Jar 2024 sollen weitere 30 Stellen wegfallen, seit 2014 wurden laut Stadt bereits 45 gestrichen. „Der Bürgermeister hat geliefert, was die Politik gefordert hat. Wir werden uns in unserer Klausurtagung mit den Maßnahmen befassen“, sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser. „Grundsätzlich sind wir auf dem richtigen Weg.“ Doch die Politik benötige weitere Zahlen. Unter anderem soll der Personalabbau durch die Abgabe der Revision an den Kreis sowie die Privatisierung der Überwachung des ruhenden Verkehrs erreicht werden. Die Stadt spart beim Personal, muss aber dafür Leistungen „einkaufen“, Zahlen für diese Kosten nannte die Verwaltung nicht. „Wir müssen wissen, in welcher Größenordnung sich diese Kosten bewegen, um Entscheidungen treffen zu können“, sagt Wolfgang Kaiser. „Bei der Revision hätte die Stadt doch nur in Dormagen anrufen müssen, dort wurden die Kosten für diesen Bereich nach der Abgabe auf ein Drittel reduziert“, sagt Kaiser.

Auch Martina Suermann (Mein Grevenbroich) fordert Zahlen, „sonst können wir nicht sagen, ob sich das rechnet“.

Zu den Vorschlägen gehört auch die Verringerung des Verwaltungsvorstands von fünf auf drei Köpfe. „Vorgeschlagen wird das erst für die 20er Jahre. Diese Verringerung kann doch schon viel früher geschehen“, erklärt Peter Gehrmann (Bündnis 90/Die Grünen). Der Erste Beigeordnete Michael Heesch (CDU) stehe bald zur Wiederwahl an, die Wahlperiode endet 2019. „Für uns gibt es keinen Grund, den Ersten Beigeordneten nicht wiederzuwählen, ganz im Gegenteil“, betont Wolfgang Kaiser CDU).

SPD-Fraktionschef Horst Gerbrand findet es „mutig und gut, dass die Verwaltung alle Bereiche auf Einsparmöglichkeiten geprüft hat. „Deutlich wurde zudem, dass die Verwaltung im Vergleich zu anderen Kommunen nicht zuviel Personal hat, wir sind effizient und schlank aufgestellt.“ Hubert Rütten (UWG) meint dagegen: Wenn wir personell wirklich so gut aufgestellt sind, dann müssen wir das Geld wohl an anderen Stellen ausgeben, sonst hätten wir nicht dieses Defizit.“ Markus Schumacher (FDP) begrüßt, „dass die Digitalisierung langsam in den Blickwinkel der Verwaltung gerät. „Hier liegt ein Potenzial, um Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten, ohne dass es zu Leistungseinbußen kommt.“

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