Grevenbroich Start in die Spargelsaison

Grevenbroich · Der kalte Winter hat den Spargelbauern in der Region viel Geduld abverlangt. Das Warten hat für Hans-Georg Kremer-Kreutzer jetzt aber ein Ende. Gut Norbisrath startet am Donnerstag in die Saison und bietet königliches Gemüse an.

 Den ersten Spargel haben Kirsten und Hans-Georg Kremer-Kreutzer schon gestochen. Am Donnerstag beginnt offiziell die Saison auf Gut Norbisrath.

Den ersten Spargel haben Kirsten und Hans-Georg Kremer-Kreutzer schon gestochen. Am Donnerstag beginnt offiziell die Saison auf Gut Norbisrath.

Foto: M. Reuter

Langwaden Bereits seit Wochenanfang sind die gesunden Gemüsestangen in Teilen des Rhein-Kreises zu kaufen. Kirsten Kremer-Kreutzer (43) öffnet allerdings erst am Donnerstag ihren Hofladen. Zwischen Landwaden, Hülchrath und Ramrath ist Gut Norbisrath zu finden, wo das Ehepaar Kirsten und Hans-Georg Kremer-Kreutzer (47) seit gut zehn Jahren seinen Spargelhof betreibt. "Wir sind immer einige Tage später", weiß der Fachmann. Der Spargelbauer aus Leidenschaft begründet dies mit der Beschaffenheit des Erdreichs. "Wir haben einen schweren Boden", beschreibt er den Lößboden. "Uns fehlen Sandanteile. Das ist positiv für den späteren Geschmack, für den Saisonstart aber immer zeitverzögernd." Der Grund: "Der Boden braucht einfach länger, um sich zu erwärmen."

Nach dem 24. Juni ist Schluss

Der Faktor Zeit gehört generell zum Spargel: Der frische Spargel ist schließlich im Genuss limitiert. Er wird bundesweit lediglich bis zum 24. Juni (Johannistag) geerntet. "Danach ist generell Schluss", so Kremer-Kreutzer, schließlich braucht die Pflanze die Zeitspanne, um sich für die nächste Ernte entwickeln zu können.

Doch daran denkt das Team um Kirsten und Hans-Georg Kremer-Kreutzer derzeit nicht. Seit Montag wird vorbereitet, damit am Donnerstag durchgestartet werden kann. Während die 43-Jährige — sie ist für die Vermarktung zuständig, ihren Hofladen tipptop hergerichtet hat —, sind die Vorbereitungen für die neue Ernte abgeschossen. Die zehn polnischen Erntehelfer — sie stammen allesamt aus einem kleinen Vorwort von Krakau — haben die Arbeiterwohnung auf dem Hof bezogen, und warten auf Spargelwetter. Mit 500 Kilo will Hans-Georg Kremer-Kreutzer dann ins erste Wochenende starten. Dabei sieht seine Kalkulation für die Ernte ganz anders aus: "Wenn es warm und sonnig ist, rechne ich mit einer Tagesmenge von bis zu zwei Tonnen." Der Landwirt, der auch noch in Büttgen Teile seines elterlichen Hofes bewirtschaftet, weiß um die mühsame Erntearbeit: Um sechs Uhr schwärmen die Helfer aus und arbeiten sich zielsicher durch die Spargeldämme. Vorsichtig wird die Folie gelüftet, zwei Finger graben sich in den Sandhügel, legen den oberen Teil der Spargelstange frei, um dann mit dem Messer gezielt die etwa 24 Zentimeter lange Stange über der Wurzel abzustechen. Mit "waschen, sortieren, kühlen", skizziert er die weiteren Arbeitsschritte, bevor das königliche Gemüse in den Verkauf gelangt.

Damit der Spargel nicht nur traditionell mit Kartoffeln, Schinken oder Schnitzel serviert wird, hält die Hausherrin für ihre Kunden pro Woche einen neuen Rezeptvorschlag bereit. Auch Sternekoch Dieter L. Kaufmann vom Grevenbroicher Gourmet-Tempel "Zur Traube" weiß das edle Gemüse durchaus zu schätzen: Er macht sich immer selber auf den Weg, um in angenehmer Atmosphäre die Ware persönlich auszusuchen.

(NGZ)
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