Feuerwehr Grevenbroich Start frei zum Bau der Feuerwache an der Kreisstraße

Grevenbroich · Vertreter von Stadt und Rhein-Kreis Neuss setzten am Dienstag den ersten Spatenstich für die rund elf Millionen Euro teure Feuer- und Rettungswache. Im Frühjahr 2021 soll der Neubau an der Wevelinghovener Straße fertig sein.

 Gemeinsam für die neue Feuer- und Rettungswache: (v.l.) Ingo Graul (Kreis), Monika Stirken-Hohmann (SEG), Bürgermeister Klaus Krützen und stellvertretender Stadtbrandmeister Peter Compes.

Gemeinsam für die neue Feuer- und Rettungswache: (v.l.) Ingo Graul (Kreis), Monika Stirken-Hohmann (SEG), Bürgermeister Klaus Krützen und stellvertretender Stadtbrandmeister Peter Compes.

Foto: Dieter Staniek

Zum Ersten Spatenstich rückte das Löschfahrzeug der hauptamtlichen Wache auf der Baustelle an, ihr neues Domizil wird die Feuerwehr aber erst im Jahr 2021 beziehen. An der Kreisstraße 10, am Rand des Industriegebietes Ost, entsteht ein neues Rettungszentrum für Feuerwehr und Rettungsdienst. Am Dienstag gaben Vertreter der Stadt, der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) als Bauherrin  und des Rhein-Kreises Neuss vor Gästen aus Politik, Architektenbüros und Feuerwehrleuten das offizielle Startzeichen für den Bau an der Wevelinghovener Straße.

Damit wird ein Schlussstrich unter rund neun Jahre Diskussion, Planen und Umplanen gesetzt. „Was lange währt, wird endlich gut – und es wird gut werden“, betonte Bürgermeister Klaus Krützen. Mehrere Jahre lang wurde die Sanierung und Erweiterung der Wache von 1981 an der Lilienthalstraße diskutiert und geplant. Doch die geschätzten Kosten überschritten die Zehn-Millionen-Grenze, zudem wäre ein Umbau bei laufendem Betrieb nötig gewesen. „Es war gut, dass wir 2016 alle Planungen auf Stopp gesetzt haben – und den Feuerwehrleuten nicht einen schrittweisen Umbau über fünf, sechs Jahre zugemutet haben“, betonte Krützen. Die alte Wache sei unter ganz anderen Voraussetzungen errichtet worden. „Aus der Brandbekämpfungstruppe früherer Zeiten ist eine universell einsetzbare Taskforce geworden“, sagte Krützen.

Mit dem neuen Standort verbessern sich zudem die Ausrückefristen, wie stellvertretender Fachbereichsleiter Michael Wolff erläuterte. Die Wehr könne von der K 10 jeden Punkt im Stadtgebiet in neun Minuten einschließlich der Alarmierungszeit erreichen.

SEG-Geschäftsführerin Monika Stirken-Hohmann und Ingolf Graul, Beigeordneter beim Kreis, betonten, dass das Bauprojekt ein gelungenes Beispiel für interkommunale Kooperation sei. Neben der Feuerwache zieht nämlich auch der Kreisrettungsdienst in einen eigenen Trakt ein. „Auch wir standen unter Handlungsdruck, die Rettungswache an der Parkstraße ist zu klein“, schildert Graul. Und Klaus Krützen erinnert sich an Diskussionen mit Anwohnern im Viertel wegen  der dort mit Martinshorn ausrückenden Rettungsdienstfahrzeuge. Stirken-Hohmann wies darauf hin, dass die Kooperation, der Kreis wird Mieter, zu Synergieeffekten führe. So werden Eingangsbereich und Schulungsraum gemeinsam genutzt. Der Kostenrahmen wird laut SEG gehalten: Die Feuerwache kostet rund acht Millionen, die Rettungswache etwa 3,3 Millionen Euro.

Den größeren Teil des 137 Meter langen Komplexes werden die rund um die Uhr einsatzbereite hauptamtliche Wache und der ehrenamtlich tätige Löschzug Stadtmitte nutzen. Die Fahrzeughalle weist 13 Einfahrtstore auf, hinzu kommen Werkstätten, Büros, Ruhe- und Sozialräume. Der Bürgermeister sprach von einer „funktionalen und komfortablen“ Wache. Der Rettungsdienst erhält einen Trakt mit Platz für vier Fahrzeuge, Desinfektionshalle und ebenfalls Bereitschaftsräumen. Geplant wurde der Neubau vom Bremer Büro S 3 Sasse und Sasse, das etliche Feuerwachen und Gerätehäuser geplant hat – unter anderem auch in Dormagen. Die Projektsteuerung übernimmt der Grevenbroicher Architekt Heinz Berger.

Auch an die Zukunft ist gedacht: Platzreserven für eventuelle Erweiterungen sind, wie Krützen betont, auf dem Gelände vorhanden. Zudem kann das Verwaltungsgebäude aufgestockt werden.

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