Kloster Langwaden streicht Hochzeiten „Wir wollen niemanden diskriminieren“

Grevenbroich · Im Kloster Langwaden sind keine standesamtlichen Hochzeiten mehr möglich – diese Nachricht ist auf bundesweites Echo gestoßen. Jetzt bezog Prior Bruno Robeck Stellung.

 Das Kloster Langwaden.

Das Kloster Langwaden.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Mönche im Kloster sahen in der Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Eheschließungen einen Verstoß gegen das Kirchenrecht. Die Stadt hatte deshalb entscheiden, auf Trauungen in der ehemaligen Bibliothek des Klosters ganz zu verzichten. Der Vorfall sorgt für Furore.

Die katholische Theologie sehe die „Ehe für alle“, also Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare, nicht vor, sagt Prior Robeck. Diese Position habe er mit Bürgermeister Klaus Krützen und dem Ersten Beigeordneten Michael Heesch diskutiert. „Die Entscheidung der Stadt Grevenbroich, das Kloster nicht mehr als Ort für standesamtliche Trauungen anzubieten, können wir verstehen und nachvollziehen“, sagt der Zisterzienserpater. „Wir bitten jedoch um Verständnis für unsere Entscheidung, mit der wir niemanden verletzen oder diskriminieren möchten“.

Eine Polarisierung und gegenseitige Beschimpfung, wie sie derzeit in den sozialen Medien zu erleben sei, helfe niemandem. „Sie schadet nur noch mehr, weil sie auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen wird“, sagt der Prior. Die Zisterzienser stünden loyal zur gegenwärtigen theologischen Sachlage und würden „interessiert die weiterführenden Fragen und Entwicklungen in unserer Kirche“ beobachten.

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Foto: M. Reuter

Kirchliche Hochzeiten sind im Kloster nach wie vor möglich. Die standesamtlichen Trauungen – „die wir immer auf den Grundsätzen und Glaubensgeboten der katholischen Kirche stehen sahen“ – hätten nur einen kleinen Bruchteil des Klosters ausgemacht, sagt Pater Bruno. Die Zisterzienser seien weithin für ihre intensive Sozialarbeit bekannt, würden sich im interreligiösen und -kulturellen Dialog engagieren und für den Erhalt der denkmalgeschützten Klosteranlagen sorgen.

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