Großes Neubaugebiet in Grevenbroich SEG startet mit Mevissen-Vermarktung

Wevelinghoven · Die ersten 40 Grundstücke  „An Mevissen“ stehen zum Verkauf – zum Preis von unter 300 Euro je Quadratmeter. Die Politik befasst sich mit dem Rahmenplan für das gesamte, 13 Hektar große Baugebiet und mit der  Verkehrsanbindung.

 Aus der Luft deutlich zu erkennen sind die Baustraßen für den ersten Abschnitt des Baugebiets „An Mevissen“, die Erschließungsarbeiten sind beendet.

Aus der Luft deutlich zu erkennen sind die Baustraßen für den ersten Abschnitt des Baugebiets „An Mevissen“, die Erschließungsarbeiten sind beendet.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Seit Jahren warten Bauwillige aus Wevelinghoven und anderen Orten auf den Startschuss für das größte Neubaugebiet in Grevenbroich in den nächsten Jahren. Nun geht endlich los. Die Vermarktung für den ersten Bauabschnitt – Flächen für 30 Doppelhaushälften und zehn Einfamilienhäuser – startet jetzt. Anfang dieser Woche will die Stadtentwicklungsgesellschaft Grevenbroich (SEG) Schreiben an Interessenten hinaus schicken. Das kündigt Wilfried Wißdorf, Prokurist der SEG, an. Erstmals entwickelt und vermarktet die SEG, der 32 der 40 Grundstücke gehören, ein Neubaugebiet für die Stadt.

Eigentlich sollten die Erschließungsarbeiten für den ersten Abschnitt bereits Ende 2018 abgeschlossen sein. Doch die von der Grevenbroicher Straße ausgehende Baustraße wurde laut SEG erst jetzt fertig, „vorher können wir nicht mit der Vermarktung beginnen“, sagt SEG-Geschäftsführerin Monika-Stirken-Hohmann. Der Preis je erschlossenem Quadratmeter liege „unter 300 Euro“, sagt Stirken-Hohmann. Präziser will sie nicht werden. „Den genauen Preis wollen wir zuerst den Kaufinteressenten nennen“. Das Verfahren: Zunächst sollen rund 30 Interessenten, die am längsten auf der Liste stehen, angeschrieben werden, ob sie eines der städtischen Grundstücke kaufen wollen. Bleiben dann Flächen übrig, werden die nächsten auf der insgesamt 300 Bauwillige umfassenden Liste kontaktiert. Sind die Kaufverträge unterschrieben, könne mit dem Hausbau begonnen werden, erklärt Wilfried Wißdorf.

Der Planungsausschuss soll am Dienstag weitere Weichen für Mevissen stellen, über den Rahmenplan „Wevelinghoven-Süd“ beschließen. Der legt grundsätzliche Daten fest, steckt den „groben Rahmen“ für die insgesamt vier Bauabschnitte ab. Für jedes Teilstück ist zudem ein Bebauungsplan nötig.

Ursprünglich waren im 13 Hektar großen Baugebiet rund 300 Wohneinheiten vorgesehen, dann schlug die Verwaltung – mit Blick auf den Wohnraumbedarf – den Bau von circa 500 Einheiten vor. So viele werden es aber nicht werden: Nach einem CDU-Antrag soll die Zahl auf rund 400 Wohneinheiten begrenzt werden. Als Anhaltswerte geplant sind im Rahmenplan-Entwurf 308 Einzel- und Reihenhäuser sowie Doppelhaushälften und 105 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. „Es ist Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen“, darunter sollen „ausreichend Geschosswohnungen“ sein, die öffentlich gefördert werden, erklärt die Verwaltung. Auch Mietreihenhäuser seien möglich.

Eine Kernfrage ist die Verkehrsanbindung. Die Stadt betont, dass für den Rahmenplan ein Verkehrsgutachten erstellt wird. Viele Wevelinghovener haben Bedenken, dass das Baugebiet zu einer großen zusätzlichen Belastung der ohnehin stark befahrenen Ortsdurchfahrt führen wird, sie fordern eine Anbindung auch an die L 361 (Umgehungsstraße) oder K 10. CDU und SPD stellten Prüfanträge, die in der weiteren Planung berücksichtigt werden. Die Stadt hat bereits Kontakt mit dem Kreis und mit Straßen NRW zur Frage aufgenommen, ob die Kreuzung der K 10 und L 361 in einen großen Kreisverkehr mit „Bypässen“ umgewandelt werden kann. Vom Kreisel soll zugleich eine Zufahrt in die Mevissen-Siedlung angelegt werden. Auch andere Anbindungen an die Landes- oder Kreisstraße sollen geprüft werden. Die CDU setzt sich dafür ein, eine Lösung zu suchen, die einen Straßenanschluss auch für künftige Gewerbeflächen südlich der K 10 ermöglicht.

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