Grevenbroich Stadt will viele Bau-Lücken schließen

Grevenbroich · Die Planer im Rathaus setzen nicht nur auf große Neubaugebiete wie in Kapellen: In vielen Orten werden Siedlungen geschaffen. Die Stadt überarbeitet zudem jetzt ihr Baulücken-Kataster, das bislang auf keine große Resonanz stieß.

 Auch an der südlichen Turmstraße werden Baulücken geschlossen, bis zu 21 Häuser können dort entstehen. In den vergangenen Jahren hat die Stadt mit kleinen Baugebieten innerhalb der Orte rund 150 Wohneinheiten geschaffen

Auch an der südlichen Turmstraße werden Baulücken geschlossen, bis zu 21 Häuser können dort entstehen. In den vergangenen Jahren hat die Stadt mit kleinen Baugebieten innerhalb der Orte rund 150 Wohneinheiten geschaffen

Foto: L. Berns

Das Neubaugebiet im Buckau-Viertel ist fast fertig, doch nebenan - zur Nordstraße hin - ist noch Platz für acht bis zehn Wohnhäuser. Sie könnten in den heutigen langgestreckten Gärten entstehen. Die Stadt stellte jetzt im Rat einen Bebauungsplan-Entwurf in zwei Varianten vor. "Das Gebiet in innenstadtnaher Lage ruft nach einer dichteren Bebauung", sagt Dorothea Rendel, Leiterin des Fachbereichs Planung im Rathaus. "Solche Grundstücke sind begehrt."

Das Areal ist kein Einzelfall: Vielerorts im Stadtgebiet versuchen die Stadtplaner, Baulücken zu schließen, kleine Wohngebiete zu entwickeln, bestehende Siedlungen zu verdichten. "Der Vorteil ist, dass die vorhandene Infrastruktur - Kanäle, Straßen, Kindergärten - genutzt werden kann und nicht neu geschaffen werden muss", erklärt Rendel. "In den vergangenen zwölf Jahren wurden auf diese Weise rund 150 Wohneinheiten geschaffen."

Die Stadt hat dabei auch kleine Lücken im Blick, auf die etwa nur ein Haus passt. "Wir überarbeiten zurzeit unser Baulücken-Kataster", kündigt Rendel an. Vor sechs Jahren hatte der Planungsausschuss die Veröffentlichung eines solchen Katasters beschlossen. Bauwillige können sich - auch im Internet - über Baulücken informieren. Doch die Resonanz ist bislang gering. "Im Jahr werden auf diesem Weg nur ein, zwei Häuser gebaut", weiß Rendel. Ein Grund: "Wir haben im Stadtgebiet insgesamt 512 Baulücken erfasst, aber wir können nur rund 120 veröffentlichen, weil uns für die übrigen die Zustimmung der Grundstückseigentümer fehlt." Die sollen nun erneut angeschrieben werden. "Wir hoffen, dass nun mehr Eigentümer bereit sind, ihre Flächen im Kataster aufnehmen zu lassen."

Besser klappt's mit der Bebauung größerer Areale, etwa in nicht mehr benötigten Gärten oder auf Brachland. "Ökologisch wertvolle Grünflächen werden nicht bebaut", so Rendel. Ob an der Deutsch-Ritter-Allee in Elsen, Richard-Wagner-Straße in Orken oder Hohle Straße in Hemmerden - überall wurden oder werden kleinere Haus-Gruppen errichtet. In Gindorf ist am südlichen Ende der Turmstraße Platz für 21 Häuser, einige stehen bereits. Auch ein Teil des früheren Schulgeländes etwas weiter soll bebaut werden. Ob künftig auch in Gärten westlich der Nordstraße Bagger anrücken, steht noch nicht fest, die Eigentümer müssen interessiert sein. Außerdem ist ein neuer Bebauungsplan erforderlich, dessen Aufstellung beschloss jetzt der Rat. "Das Gebiet dort muss sowieso neu überplant werden", so Rendel.

Die Werkgemeinschaft Quasten-Mundt wurde bereits aktiv. Das Architekturbüro teilte der Stadt mit, dass Besitzer dreier Parzellen bereit seien, den hinteren Teil ihrer Gärten zur Bebauung freizugeben. Dort sei ein "zweigeschossiges Mehrfamilienwohnhaus mit Staffelgeschoss" möglich. Dieses ist in einer Planvariante der Stadt enthalten, zudem könnten sieben Reihenhäuser und Doppelhaushälften entstehen.

(NGZ)
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