Grevenbroich Stadt will mehr Platz für Fußgänger schaffen

Grevenbroich · Probleme auf Post- und Oberstraße. Verwaltung schlägt Ortstermin mit Händlern und Politikern vor.

Die Stadt will attraktiver für Radler und Fußgänger werden. Im Rathaus wird die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte und Gemeinden (AGSV) vorbereitet. Das allein reicht natürlich nicht. Der Bauausschuss befasst sich am Donnerstag mit gleich zwei Problemstellen für Fußgänger und Radler.

In Wevelinghoven stehen immer wieder die teilweise schmalen Gehwege auf der Post- und Oberstraße in der Kritik. An manchen Stellen bleibt, so hat die Verwaltung ermittelt, wegen der abmarkierten Parkflächen den Passanten nur ein Meter Platz. Im Januar hatte Christoph Meyer, Behindertenbeauftragter der Stadt, auf der Poststraße nachgemessen und war auf noch schmalere Passagen gestoßen. An mehreren Stellen sei der Bürgersteig - etwa für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen - zu schmal. Eine Überlegung von Meyer damals: Einige Stellplätze könnten entfallen. Geschäftsleute hatten aber bereits betont, dass die Plätze für sie sehr wichtig seien.

Die Verwaltung schlägt nun vor, die Parksituation in Wevelinghoven zu überprüfen. Dazu sollen Vertreter unter anderem der Politik, aus Handel und Gewerbe, der Stadtverwaltung, Polizei sowie der Behindertenbeauftragte sich die Lage vor Ort ansehen mit dem Ziel, breitere Gehwege zu schaffen.

Einen anderen problematischen Straßenabschnitt hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) auf der Nordstraße ausgemacht. Er hatte im Arbeitskreis Radverkehr angeregt, die Benutzungspflicht für den - für beide Richtungen vorgesehenen - Radweg aufzuheben. "Viele Autofahrer rechnen an Grundstücksausfahrten nicht damit, dass Radfahrer von beiden Seiten kommen können", erklärt ADFC-Vorsitzender Wolfgang Pleschka. Laut ADFC ist es bereits zu Beinahe-Unfällen gekommen. Mit der Aufhebung der Benutzungspflicht könnten Radler entscheiden, ob sie die Fahrbahn oder den Radweg nutzen. Die Verwaltung wies im Arbeitskreis aber auf Gefahren für Radler auf der auch von vielen Lkw genutzten Fahrbahn hin. Der Arbeitskreis empfiehlt dem Ausschuss anderes: Die Radweg-Markierungen und Piktogramme sollen 2016 auf dem Radweg und in Zufahrten erneuert und so sichtbarer gemacht werden. 6000 Euro soll die Aktion kosten.

(cso-)
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