Grevenbroich Stadt will Grünzonen der Gartenschau auffrischen

Grevenbroich · In 2015 jährt sich das Großereignis zum 20. Mal. Die Verwaltung plant eine Ausstellung, einen Kalender und ein Manifest des Stadtrates.

 Für die Landesgartenschau wurde am Ostwall ein neuer Eingang geschaffen...

Für die Landesgartenschau wurde am Ostwall ein neuer Eingang geschaffen...

Foto: Berns, Lothar (lber)

Im Stadtpark flatterten bunte Schmetterlinge durch ein großes, mit tropischen Gewächsen bepflanztes Zelt. Vor dem Schloss hob sich eine gewaltige Aussichtsplattform in luftige Höhen. Und auf dem Schützenplatz präsentierten Gärtner und Floristen aus dem ganzen Bundesgebiet ihr Können. Da war richtig was los in der Stadt, damals 1995, als Grevenbroich die Landesgartenschau ausrichtete.

"Sie war das prägende Ereignis der neueren Stadtgeschichte", sagt der Technische Beigeordnete Werner Hoffmann. Denn nicht nur die Parks hätten Grevenbroich ein neues Gesicht verliehen, sondern auch die vielen stadtgestalterischen Projekte, die im Vorfeld der Schau realisiert werden konnten. "Vieles davon erscheint den heute hier lebenden Menschen selbstverständlich", meint Hoffmann. Daher erscheint es ihm erforderlich, in 2015 an das Großereignis in gebührender Form zu erinnern. Dann jährt sich die Gartenschau zum 20. Mal.

 ...vorher stand dort die Zentrale der Niederrheinischen Licht- und Kraftwerke AG.

...vorher stand dort die Zentrale der Niederrheinischen Licht- und Kraftwerke AG.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Werner Hoffmann wird den Mitgliedern des Umweltausschusses in der nächsten Woche einen Überblick auf die geplanten Aktionen geben. Auf der Agenda steht unter anderem eine Ausstellung im Schneckenhaus, die das Bild der Grevenbroicher Innenstadt vor und nach dem Großereignis vor Augen führen soll. Ebenso soll die Geschichte der im Zuge der Gartenschau entstandenen Brücken dokumentiert und ein Fotokalender mit Motiven aus den Parks herausgegeben werden.

Werner Hoffmann schlägt darüber hinaus vor, dass der Stadtrat in 2015 ein Manifest verabschieden soll, in dem er sich für den dauerhaften Erhalt der vor 20 Jahren geschaffenen Grünzonen ausspricht. Und: Im gesamten Gartenschaugelände müsse nach Meinung des Technischen Beigeordneten eine grundsätzliche Flächenpflege erfolgen - insbesondere am Kolk bei der Villa Erckens, am Erft-Glacis an der Karl-Oberbach-Straße sowie in der Nähe der Brücken.

 So sah es 1995 zwischen Stadion und Schloss aus.

So sah es 1995 zwischen Stadion und Schloss aus.

Foto: L. Berns

Mit der Planung für die Landesgartenschau wurde 1988 begonnen. Ziel war es, "ein lebenswertes Umfeld in einem Raum von großindustrieller Braunkohleverstromung zu schaffen", erklärte der damalige Stadtdirektor Heiner Küpper. Im Zuge der Gartenschau wurden unter anderem die Bahnunterführungen an der Rheydter Straße und Auf der Schanze realisiert sowie ein durchgehender Grünzug entlang der Erft geschaffen. Etwa 100 Millionen Mark wurden seinerzeit in den öffentlichen Raum investiert, 18 Millionen kamen der Landesgartenschau zugute. Die positiven Auswirkungen spürte Küpper schon 1995: "Im Wohnungsbau und bei der Gewerbeansiedlung war eine erhebliche Nachfrage festzustellen."

Zwei Jahrzehnte nach der Gartenschau sei es angesagt, "das Geschaffene zu erhalten und mit Augenmaß weiterzuentwickeln", betont Werner Hoffmann. Er will vor allem jüngere Menschen an die Entwicklung der Stadt in den vergangenen 20 Jahren erinnern. "Denn nur wer seine Geschichte kennt, kann seine Gegenwart schätzen und die Zukunft entwickeln", meint der Technische Beigeordnete.

(NGZ)
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