Grevenbroich Stadt verzichtet auf Sportgala

Grevenbroich · Die Stadt und der Stadtsportverband ändern das Konzept der Sportlerehrung: Auf den festlichen Abend mit Programm für Erwachsene wird verzichtet. Neu geplant ist ein Präsentationstag für Vereinsgruppen im Oktober.

 Die Sportlerehrung für Erwachsene war ein abendfüllendes Events mit großem Bühnenprogramm – doch immer mehr Geehrte fehlten.

Die Sportlerehrung für Erwachsene war ein abendfüllendes Events mit großem Bühnenprogramm – doch immer mehr Geehrte fehlten.

Foto: woi/Reuter (Archiv)

Die Stadt Grevenbroich und der Stadtsportverband brechen mit einer Tradition: Die 24. Sportlerehrung wird vollständig anders als ihre 23 Vorgänger. Ein elementarer Programmpunkt im Abendprogramm für Erwachsene wird aufgegeben: "Wir werden auf die Wahl von Sportler und Mannschaft des Jahres verzichten", sagt Heinz-Peter Korte. Zudem werden die Ehrungen deutlich gestrafft.

Als Grund nannte der Chef des Stadtsportverbands "mangelndes Interesse der zu ehrenden Sportler": "Wenn von 80 Leuten nur 20 kommen, dann ist das bitter." Damit die Sportgruppen der Vereine weiterhin vor großem Publikum auftreten können, soll für sie im Oktober eine eigene Veranstaltung angeboten werden.

"Akzeptanz fehlte"

Die Sportlerehrung war eine kostenfreie Traditionsveranstaltung. Ihr Konzept: Sie sollte ein Fest des lokalen Sports sein, Sportler in die Öffentlichkeit holen, ein Forum für Gruppen-Auftritte bieten und Ehrenamtler würdigen. Gleichwohl war insbesondere die Abendveranstaltung — zunächst in der Erfthalle, zuletzt im Pascal-Gymnasium — nicht unumstritten. "Die Zahl der Besucher war immer überzeugend. Wir haben es geschafft, bis zu 400 Menschen anzuziehen", sagt Korte. Woran es fehlte, war die Akzeptanz bei den Sportlern selbst — also bei denjenigen, für die der Ehrenabend eigentlich gedacht war.

"Wir mussten manchmal schon sehr suchen, bis wir die Vorschläge für die Mannschaft oder den Sportler des Jahres hatten", erinnert sich Heinz-Peter Korte. Mal habe das Wahlergebnis Kritik hervorgerufen, mal waren nur wenige der Stadtmeister, die persönlich aufgerufen worden, überhaupt da. "Das war schon frustrierend — besonders, als im vergangenen Jahr sowohl die Mannschaft als auch der Sportler des Jahres überhaupt nicht gekommen waren", so Korte.

Neue Wege beschreiten: "Wir haben gemeinsam ein neues Konzept überlegt", so Rathaus-Sprecher Andreas Sterken. Finanzielle Gründe hätten bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt: "Die Sportlerehrungen für Erwachsene und Kinder haben die Stadt nichts gekostet; sie wurden komplett über Sponsoren finanziert." — "Wir reagieren auf das veränderte Verhalten", sagt Rolf Göckmann, Geschäftsführer des Stadtsportverbands. Man wolle nicht krampfhaft an einer Veranstaltungsform festhalten.

Am Sonntag, 5. Februar, werden Jugendliche bis 15 Jahre in der Gustorfer Sporthalle geehrt; am Freitag, 2. März, Erwachsene im ADAC-Fahrsicherheitszentrum. "Wir wollen weiterhin den Vereinsgruppen ein Forum für ihre Auftritte bieten", sagt Korte. Angedacht sei ein Nachmittag im Oktober. Gesucht werde jetzt ein "frischer Name".

(NGZ/rl)
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