Grevenbroich Stadt rudert im Streit um Schulleiter zurück
Grevenbroich · An der Gesamtschule II soll bald Klarheit über die Schulleiter-Stelle herrschen. Die Schulkonferenz wird wohl für Peter Jigalin votieren.
Im Streit um die Schulleitung an der Gesamtschule II ist ein Ende in Sicht. Zwar müssen die Schulkonferenz, die am 4. Juni tagt, sowie die Stadt als Schulträger noch grundsätzlich zustimmen, dass der von der Bezirksregierung Düsseldorf als kommissarischer Schulleiter eingesetzte Peter Jigalin den Posten endgültig besetzt. Doch selbst ein Veto hätte keine Konsequenzen. Bernhard Hamacher, Sprecher der Bezirksregierung Düsseldorf, erklärt: "Entscheidende Grundlage ist die im Eignungsfeststellungsverfahren getroffene Bestenauslese." Schulkonferenz und Schulträger würden nur dann das "Zünglein an der Waage" spielen, wenn es zwei gleich gute Kandidaten gäbe. "Das ist mit Blick auf die Gesamtschule II nicht der Fall."
Schuldezernent Michael Heesch und Schulausschussvorsitzende Irmintrud Berger (CDU) müssen sich nun die Frage gefallen lassen, ob ihr Gepolter nach Bekanntgabe der Personalentscheidung allzu glücklich war. Nachdem die Bezirksregierung mitgeteilt hatte, dass Peter Jigalin seinen Dienst als kommissarischer Schulleiter antritt, hatte Heesch sein Veto angekündigt und das Verhalten der Bezirksregierung als "unmöglich" bezeichnet. Er sprach sogar von einer Wiederbelebung des Bildes der "Preußischen Hoheitsverwaltung". Heesch machte zudem kein Hehl daraus, dass er sich Susan Kletzin, die das pädagogische Konzept der Gesamtschule II maßgeblich mitentwickelte, als Schulleiterin gewünscht hätte - und dass er nicht überzeugt von Jigalins Qualifikation sei. Irmintrud Berger hatte die Befürchtung geäußert, dass "der neue Mann vor einer Mauer von Ablehnung stehen wird".
Zu diesen Äußerungen bezog Thomas Hartmann, Leiter der Schulabteilung der Bezirksregierung Düsseldorf, inzwischen Stellung. Bei einem Gespräch in Düsseldorf erklärte er Bürgermeisterin Ursula Kwasny, Schuldezernent Michael Heesch und Schulamtsleiter Thomas Staff noch einmal den "Ablauf des Verfahrens". So teilte es die Bezirksregierung auf Anfrage mit.
Bei dem Treffen wies Hartmann insbesondere die Vorwürfe zurück, eine Bewerberin - in diesem Fall Susan Kletzin - sei seitens der Bezirksregierung nicht gewollt gewesen. Ohnehin habe die Bezirksregierung keinen Einfluss auf das Ergebnis des sogenannten Eignungsfeststellungsverfahrens für Schulleiteraspiranten, da dieses durch eine landeszentrale Einrichtung - und nicht durch die Bezirksregierung - durchgeführt werde.
Michael Heesch rudert inzwischen zurück. Er selbst werde an der Schulkonferenz am 4. Juni nicht teilnehmen, die Stadt werde sich der Entscheidung der Eltern und Lehrer anschließen. Das Gespräch bei der Bezirksregierung bezeichnet er als "konstruktiv". In der Konferenz dabei: Schulpflegschaftsvorsitzender Frank Klees. "Mit welcher Arroganz sollten wir sagen, dass wir Herrn Jigalin ablehnen? Wichtig ist uns, dass er das Schulkonzept umsetzt, das mit Susanne Kletzin erstellt wurde. Und das hat er mir in einem Gespräch bestätigt", betont Klees.