Grevenbroich Stadt plant Abriss der Wildtier-Gehege

Grevenbroich · Das Land hat die Auffangstation im Schneckenhaus geschlossen, nun sollen Volieren und Gatter abgebaut werden. Das Umweltzentrum erhält ein neues Konzept. Dabei sollen auch Fachleute des Aquazoos in Düsseldorf helfen.

 Auf dem Schneckenhaus-Gelände im Bend werden bald Wildgehege, Voliere und Geräteschuppen abgebaut. Damit wird Platz für die Neuausrichtung des Grevenbroicher Umweltzentrums geschaffen.

Auf dem Schneckenhaus-Gelände im Bend werden bald Wildgehege, Voliere und Geräteschuppen abgebaut. Damit wird Platz für die Neuausrichtung des Grevenbroicher Umweltzentrums geschaffen.

Foto: D. Staniek

Größere Umbauarbeiten stehen auf dem Schneckenhaus-Gelände im Bend an. Damit das neue Konzept für die vom Land geschlossene Wildtier-Auffangstation umgesetzt werden kann, müssen etliche, bisher prägende Aufbauten weichen. "Wir wollen das Areal zum Teil in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen", erklärt Rathaussprecher Andreas Sterken. 1995, vor fast 20 Jahren, wurde das Schneckenhaus als Umwelt-Informationszentrum eröffnet. Diesen Charakter soll es wieder erhalten.

Dafür müssen in einem ersten Schritt die Volieren abgerissen werden, in denen bisher verletzte Greifvögel oder Eichhörnchen gesund gepflegt wurden. Demontiert werden auch die Wildschwein- und Rehgehege auf dem weitläufigen Gelände, ebenso die Geräteschuppen, die künftig nicht mehr gebraucht werden. "Das freiwerdende Areal wird neu bepflanzt. Dafür werden wir unter anderem heimische Laubbäume, Sträucher und Wildstauden einsetzen", berichtet Sterken. Bevorzugt werden sollen Sorten, die häufig von Schmetterlingen, Bienen und Hummeln angeflogen werden.

Nach den Plänen der Stadt soll das Schneckenhaus ab dem nächsten Jahr schwerpunktmäßig als "Grünes Klassenzimmer" eingesetzt. "Wir möchten Schulen, Vereinen und Gruppen dort Führungen und Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen anbieten", betont der Rathaussprecher. Auf diese Weise soll Wissenswertes über die heimische Natur vermittelt werden. Ergänzend dazu sind Ausstellungen geplant, die mehrmals im Jahr stattfinden werden.

Die großen Aquarien des sogenannten Gewässer-Lehrpfades bleiben vom Abriss verschont, sie sollen künftig zu den Attraktionen des Schneckenhauses zählen. "Hierfür sind größere Umbauarbeiten erforderlich, damit dieser Bereich wieder attraktiv wird", erklärt Planungsdezernent Werner Hoffmann.

Die Becken müssen gereinigt, abgedichtet und mit neuem Untergrund versehen werden. Die Stadt will zudem kurzfristig in Kontakt mit Fachleuten des Aquazoos in Düsseldorf treten, "um wertvolle Tipps zur besucherfreundlichen Gestaltung der Schauaquarien zu erhalten", sagt Werner Hoffmann. Der Gewässerlehrpfad wird künftig fest in das "Grüne Klassenzimmer" integriert. Unter anderem ist Unterricht unter dem Motto "Warum mag die Forelle Grevenbroich nicht?" oder "Warum schwimmt der Hecht so schnell?" geplant.

Das Umweltzentrum soll ab dem nächsten Jahr aber auch eine Anlaufstelle für Bürger sein, die sich dort Anregungen und Informationen holen können - etwa zum Bau von Nistkästen oder zur Vernichtung von gefährlichen Pflanzen wie der Herkulesstaude. Auch wer unter Wespen- oder Hornissennestern zu leiden hat, soll dort einen richtigen Ansprechpartner finden.

Das neue Konzept soll im nächsten Jahr umgesetzt werden. Dann wird das Schneckenhaus, das im Rahmen der Landesgartenschau 1995 erstmals seine Tore öffnete, runde 20 Jahre alt. Wann die Abbauarbeiten auf dem Gelände beginnen werden, steht laut Andreas Sterken noch nicht fest.

(NGZ)
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