Grevenbroich Stadt muss bei Sanierung ihrer Straßen sparen

Grevenbroich · Nach Expertenrat sollte die Stadt mehr Geld in den Unterhalt der Straße investieren. Doch hier wird gespart, etwa bei Straßendecken.

Die Stadt Grevenbroich wird ab dem Jahr 2014 deutlich weniger Geld als zunächst geplant in den Unterhalt ihrer Straßen investieren können. Im kommenden Jahr sollten — so die ursprüngliche Planung — 100 000 Euro mehr, ab dem Jahr 2015 immerhin 50 000 Euro zusätzlich ausgegeben werden. Doch "aufgrund der dramatischen Haushaltssituation der Stadt Grevenbroich" hat der Fachdienst Finanzmanagement diese höheren Ansätze deutlich zurecht gestutzt: In 2014 und in den folgenden Jahren sollen jeweils 360 000 Euro — lediglich 14 000 Euro mehr pro Jahr — bereitgestellt werden. Das wird Folgen haben: Die Situation wird sich verschärfen", erklärt Rathaus-Sprecher Andreas Sterken. "Insbesondere, wenn wir wieder einen harten Winter haben. Dann wird die Qualität der Straßen schlechter werden."

Im Rathaus war vor zwei Jahren ein umfangreiches Konzept zum Straßenunterhaltungsmanagement eingeführt worden. Externe Ingenieure hatten Prioritätenlisten erstellt, danach sollten Maßnahmen ausgeführt und Mittel bereitgestellt werden. Dabei wurde deutlich: Die zunächst geplanten Investitionen für die Jahre 2012 bis 2015 waren nicht ausreichend. Für 2013 und 2015 sollten deshalb je 50 000 Euro mehr, für das Jahr 2014 sogar 100 000 Euro mehr zur Verfügung gestellt werden. Stattdessen wird jetzt auf diese höheren Ausgaben verzichtetet: Im kommenden Jahr werden 86 000 Euro weniger als geplant ausgegeben werden.

Der Fachdienst Finanzen hatte zu den reduzierten Ansätzen erklärt, dass "die Entscheidung aus dem Bauausschuss nicht zwingend zu befolgen ist". Der Finanzausschuss könne auch über anderslautende Haushaltsansätze beraten; die endgültige Entscheidung treffe der Rat. Im Bauausschuss folgten die Mitglieder jetzt dem Spar-Vorschlag der Verwaltung. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hatte alle Dezernate aufgefordert, ihre Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen und Möglichkeiten zum Sparen zu unterbreiten.

Von dem Verzicht betroffen werden besonders Erneuerungen von Straßendeckenbelägen sein. Stadtsprecher Andreas Sterken erläutert dies an einem Beispiel: "Wenn die Versorgungsunternehmen neue Leitungen verlegen, nutzt die Stadt dies auch zur Erneuerung des Belags." Dies werde in Zukunft nicht mehr möglich sein. So werden die Versorger nach Abschluss ihrer Arbeiten eine einfache, aber ausreichende Teerdecke aufbringen.

Für die Zukunft drohen dem Straßennetz nun tiefergehende Schäden: "Durch neue Deckenbeläge wird die Substanz verbessert — die darunterliegenden Schichten werden vor weiterem Verfall geschützt", ließ Dezernent Werner Hoffmann erklären.

Wird darauf verzichtet, werden bereits vorhandene Risse oder Löcher im Straßen-Asphalt noch breiter oder tiefer werden. Starke Temperaturschwankungen — im Sommer durch Hitze, im Winter durch Frost — würden diese Zerstörung begünstigen.

(NGZ)
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