Grevenbroich Stadt kündigt Verein das Heim

Grevenbroich · Die SG Frimmersdorf-Neurath weiß nicht, wie es mit ihrem Domizil neben der Erfthalle weitergeht: Die Verwaltung hat den Nutzungsvertrag fürs Sportheim gekündigt. Anlass ist ein Streit über die Nutzung von Räumen.

 Jürgen Linges mit der Kündigung des Nutzungsvertrages fürs Sportheim. Wenn es keine neue Lösung gebe, "steht die SG Frimmersdorf-Neurath am 1. Januar auf der Straße". Morgen soll es ein Gespräch mit Politikern geben.

Jürgen Linges mit der Kündigung des Nutzungsvertrages fürs Sportheim. Wenn es keine neue Lösung gebe, "steht die SG Frimmersdorf-Neurath am 1. Januar auf der Straße". Morgen soll es ein Gespräch mit Politikern geben.

Foto: H. Jazyk

Jürgen Linges ist verärgert. "Das Verhalten der Stadtverwaltung ist herabwürdigend. Viele im Verein sind sauer", erklärt der Vorsitzende der Sportgemeinschaft Frimmersdorf-Neurath mit 300 Mitgliedern. Der Stein des Anstoßes: Die Verwaltung hat dem Verein den Nutzungsvertrag des Sportheims an der Erfthalle mit Umkleiden und einem Versammlungsraum für rund 50 Menschen zum Jahresende gekündigt. "Wir wissen nicht, wie es danach weitergeht", so Linges. "Wir müssen jetzt den Reinigungskräften kündigen." Gebe es keine neue Lösung, "steht die SG auf der Straße". Der Verein hat für Dienstag Vertreter der Ratsfraktionen zum Gespräch eingeladen,

Seit längerem schwelt die Ausein-andersetzung zwischen Verein und Rathaus. Der Anlass: Der ebenfalls in Frimmersdorf spielende Verein SVG Grevenbroich (früher SV Genclerbirligi) möchte im Heim einen Kellerraum nutzen. Fürs Material von fünf Mannschaften stehen den SVG-Sportlern nur wenige Quadratmeter zur Verfügung.

Die angedachte Lösung: Die SVG sollte einen Raum mit Zugang nach außen erhalten, in dem bislang die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) Sprenger und anderes lagern. Die WGV sollte dafür einen der beiden von der SG genutzten Kellerräume erhalten. "Wir benötigen beide Räume", sagt Linges. "Außerdem müssten die WGV-Mitarbeiter das Material durchs Treppenhaus transportieren. "Wir haben den Vorschlag gemacht, dass die WGV eine leer stehende Garage auf dem Gelände erhalten. Es ist uns unverständlich, warum darauf nicht eingegangen wurde. Die SVG könnte schon lange einen Raum haben", so Linges. Eine Einigung gab's nicht, die Verwaltung habe dieses Jahr den Nutzungsvertrag gekündigt. Seit 13 Jahren betreut die SG das Haus. "Gegenüber früher spart die Stadt 5000 Euro im Jahr." Auch andere Vereine nutzen das Heim.

Ärgerlich findet er das Vorgehen der Stadt auch angesichts des Erfthallen-Abrisses. "Im Dorf fehlt Versammlungsraum. Wir erhalten zunehmend Anfragen für den Raum im Heim", sagt er. Der Neu- oder Ausbau des Sportheims war während der Erfthallen-Diskussion als "Lösung B" im Gespräch.

Im Rathaus äußerte sich Stadtsprecher Andreas Sterken zurückhaltend: "Wir werden dem Verein rechtzeitig einen neuen Vertrag anbieten. Das Ziel ist, allen dort aktiven Vereinen die Ausübung des Sports zu ermöglichen." Sportausschussvorsitzender Hans-Peter Korte hatte bei einem Ortstermin Räume gesehen, "die von der SG kaum genutzt wurden. Der Verein sollte zu einem Kompromiss bereit sein." Die SVG Grevenbroich will erst nach einem Gespräch mit der Stadt eine Stellungnahme abgeben.

(NGZ/url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort