Haushaltsentwurf Stadt plant mit Minus für 2020

Jüchen · 52,7 Millionen Euro wollen Bürgermeister und Kämmerin nächstes Jahr ausgeben. Ob der Plan aufgeht, hängt in maßgeblich vom Ergebnis 2019 ab. Einbußen bei der Gewerbesteuer bedrohen das angepeilte Plus.

Jüchen Kämmerin Annette Gratz und Bürgermeister Harald Zillikens legten am Mittwochabend im Rat den Haushaltsentwurf für 2020 vor. Noch in der Ergebnisplanung 2018 war das Kämmerei-Team von einem Überschuss für 2020 ausgegangen, im nun eingebrachten Etatentwurf sieht das jedoch anders aus. Er weist ein Defizit von 893.000 Euro auf. 51,8 Millionen Euro an Erträgen stehen 52,7 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber.

 Kämmerin Annette Gratz bei der Haushaltseinbringung 2019. (Archivbild)

Kämmerin Annette Gratz bei der Haushaltseinbringung 2019. (Archivbild)

Foto: Gundhild Tillmanns

Das Defizit könne aber aus der Ausgleichsrücklage gedeckt werden, die mittelfristige Finanzplanung weist für die nächstenJahre ausgeglichene Haushalte auf. Fraglich ist aber, ob das Jahresergebnis 2019 wie geplant positiv ausfallen wird – wegen Korrekturen der Gewerbesteuer. „Wir sind froh, wenn wir 2019 mit einer schwarzen Null abschließen“, erklärt Gratz.

Ein grundsätzliches Problem: Die Stadt sei bei der Finanzplanung von Faktoren abhängig, die sie nicht beeinflussen könne. So wurden die für 2020 erwarteten Gewerbesteuereinnahmen auf 6,5 Millionen Euro verringert. Die Schlüsselzuweisungen werden mit 3,3 Millionen um ein Drittel geringer ausfallen als 2019. Demgegenüber sind im Entwurf steigende Aufwendungen für Kreisumlage und Jugendamtsumlage einkalkuliert. „Wir hoffen, dass der Kreis die Umlage nicht in der geplanten Höhe erhebt“, sagt die Kämmerin.

Auch Personalaufwendungen steigen – Gründe sind Tariferhöhungen und zwei neue Gruppen in der Kita Otzenrath. An Investitionen sind 6,1 Millionen Euro vorgesehen – davon 1,2 Millionen Euro für den Brandschutz: ein Tanklöschfahrzeug, die Erweiterung der Fahrzeughalle in Jüchen und weitere Mittel für das neue Gerätehaus in Hochneukirch. 250.000 Euro sind für barrierefreie Bushaltestellen eingeplant, eine halbe Million Euro für das Kleinspielfeld Otzenrath. Investieren mit Augenmaß sei notwendig. Zudem würden Förderprogramme wie „Gute Schule 2020“ dazu beitragen, mit vorhandenen Mitteln mehr umzusetzen. Unwägbarkeiten bleiben. Schon ein kleiner Konjunktureinbruch kann laut Gratz dazu führen, dass wieder ein Haushaltssicherungskonzept nötig werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort