Grevenbroich Versorgung verbessern

Die medizinische Versorgung soll dauerhaft verbessert werden: Der Rhein-Kreis investiert in ein Ärztehaus, die Notfallpraxis soll im Krankenhaus einziehen.

 So soll das Ärztehaus einmal aussehen.

So soll das Ärztehaus einmal aussehen.

Foto: NGZ

Die Gesundheit ist für die meisten Menschen das höchste Gut. Dies spiegeln Meinungsumfragen wider. Und dass sich die Gesundheitsversorgung in den zurückliegenden Jahren erheblich gewandelt hat, kann jeder in der Grevenbroicher Innenstadt mit dem Bau des Ärztehauses am Kreiskrankenhaus (KKH) verfolgen.

Wenn das 16,5 Millionen Euro teure Projekt zum Jahresende in Betrieb geht, folgt ein nächster Schritt. Die Pläne für den Umbau der Notfallambulanz liegen schon fertig in der Schublade. Spätestens Ende 2011 soll die von den niedergelassenen Ärzten betriebene Notfallpraxis ins Krankenhaus einziehen. "Niedergelassene und Kliniker gehen dann gemeinsame Wege", erklärten unlängst Krankenhausdirektor Hubert Retzsch und Peter Stöcker vom Kreisverband der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) gegenüber der NGZ.

Bislang arbeiten Notfallaufnahme im KKH an der Von-Werth-Straße und die Notfallpraxis an der Parkstraße unabhängig voneinander. Während das Krankenhausangebot 365 Tage 24 Stunden lang für Patienten geöffnet ist, wird die Notfallpraxis von den niedergelassenen Kassenärzten mittwochs und freitags jeweils von 14 bis 21 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 21 Uhr besetzt.

Für den Betroffenen ist aber nicht immer erkennbar, welche Anlaufstelle im Notfall für ihn die richtige ist. "Es kommt im Alltag immer wieder vor, dass Patienten erst lange in der Ambulanz sitzen, geduldig darauf warten, dem diensthabenden Arzt vorgestellt zu werden, um dann zu hören: ",Sie sind ein klassischer Fall für die Notfallpraxis'."

KVNo-Kreisvorstandssprecher Peter Stöcker spielt den Extremfall durch: "Bei uns muss der Betroffene erneut warten, wird dann behandelt und erhält im schlimmsten Fall eine Einweisung ins Krankenhaus. Damit durchläuft der Hilfesuchende die Maschinerie erneut." Dass Kliniker und Niedergelassene gemeinsam die Patienten besser versorgen können, unterstreicht die nach dem Umbau angestrebte Kooperation. Die Idee ist eine "interdisziplinäre Notfallaufnahme".

Als wichtigste Vorteile nennt Hubert Retzsch "Kostenreduzierung, der Vermeidung unnötiger Wege- und Wartezeiten für den Patienten und der verbesserten Zusammenarbeit durch einen zeitnahen Austausch". Allerdings muss zunächst der Bau des Ärztehauses vorangetrieben werden. Noch wirkt der künftige Gebäude neben dem Kreiskrankenhaus St. Elisabeth wie ein Werk des Verpackungskünstlers Christo. "Die dicken Planen haben uns gut über den Winter gebracht.

Wir haben kräftig geheizt, so konnte trotz Eis und Schnee problemlos durchgearbeitet werden", blickt Hubert Retzsch zufrieden auf den Zeitplan. Das Gerüst soll bereits im Juni abgebaut werden. Zum Hintergrund: Der Rhein- Kreis Neuss baut zwischen Krankenhaus und Schwesternwohnheim (samt Verwaltung) ein großzügig konzipiertes Ärztehaus. Der Neubau soll künftig über 20 Fachärzte beheimaten. Die Fertigstellung des 16,5 Millionen Euro teuren Projektes ist für November 2010 anvisiert. Die offizielle Eröffnung will Hubert Retzsch noch im Dezember vornehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort